Anleitung zum C60-Transfer-Ionisations-List-mode-Messprogramm LTC ================================================================= Ausdrucken dieser Anleitung auf der VAX mit $PRINT EX_HELP:LTCHLP.TXT, wenn Sie auf Ihrem Experiment-Account eingelogged sind. Das LTC-Messprogramm besteht aus folgenden PDP11-Tasks, die auf dem Experimentrechner installiert sein muessen: LTC Messprogramm LISTRA Transfer der List-Mode-Daten zur VAX SHOSPE Graphische Darstellung des Zeitspektrums auf dem Bildschirm SHOMAT Graphische Darstellung der Ortsmatrix auf dem Bildschirm und zur Auswertung das Programm LTCSORT auf der VAX Die Hard- und Software Voraussetzungen sind: PDP11/23+ mit 1024kB DRQ11-CA DMA Interface DRQ11-Routing-Einheit VT240 Terminal RSX11S PDP11 Betriebssystem VAX als DECNET-host-Rechner In Ergaenzung zu den bisherigen zeitaufloesenden (eindimensional, mit TPC und ADC, Programm MCP) und ortsaufloesenden (zweidimensional, mit Channel- plate und SSL-2401 Position Computer, Programm DRM) TI-Messungen, erlaubt das LTC-Messprogramm die gleichzeitige Messung von Orts- und Zeitaufloesung. Da die anfallenden 3-dimensionalen Spektren (x*y*t=256*256*1024*4Bytes) den Rahmen eines PDP11 Arbeitsspeichers sprengen, werden die Daten in 'List-Mode- Form', d.h. im wesentlichen unbearbeitet, ueber das Netz zur VAX uebertragen. Um vorruebergehende Engpaesse bei der Uebertragung ausgleichen zu koennen, ist das LTC-Programm mit einem Puffer waehlbarer Laenge versehen. Dieser kann bei kurzzeitigen Messungen auch dazu verwendet werden, Datenraten zu verar- beiten, die groesser sind als die Transferrate zur VAX. Darueber hinaus koennen die x-y-Daten des Position Computers zu einer Orts- matrix als auch die Laufzeit-Daten zu einem Zeitspektrum akkumuliert werden. Beide Spektren werden jedoch nicht zur VAX gerettet, sie dienen nur zur Kontrolle und gehen am Ende der Messung verloren. Messung der Channelplate-Ereignisse (DRM-Interface) --------------------------------------------------- Die Erfassung der Channelplate-Ereignisse erfolgt mit dem '2401 Position Computer' der Surface Science Laboratories INC. Dieser liefert je 8 Positions- Bits fuer X und Y, die von dem DRM-Interface, das ein Datenwort (2*8 bit) bis zur Uebertragung an den Rechner zwischenspeichert. Werden innerhalb der Tot- zeit des DRM-Interfaces (im Mittel ca. 4us) vom Position Computer weitere Daten angeliefert, so werden diese verworfen, und ueber den BNC-Ausgang 'Pile-up out' ein Zaehlimpuls (TTL) abgegeben, der einem U/D-Zaehler zuge- fuehrt werden kann. Die Uebergaenge des DRM-Interfaces in den Zustand 'busy' und umgekehrt sind mit ca. 10ns unscharf. Dies fuehrt dazu, dass ein Ereignis, das in diese Uebergangszeit faellt, sowohl zum Rechner als auch zum Pile-up- Zaehler oder zu keinem von beiden uebertragen werden kann. Beim Uebergang in den Zustand 'busy' gibt es jedoch solche Ereignisse nicht, da dann auch der Position Computer busy ist. Das Zaehlen der Pile-ups ist deshalb etwa mit dem folgenden Fehler behaftet: F= 10ns * N * R N= Anzahl der verarbeiteten Ereignisse R= Rate der eintreffenden Ereignisse Fuer die maximal zu verarbeitende Rate (10kHz) ergibt sich daraus: F/N= 10ns * 10kHz = 0.01% Auf dem DRM-Interface wird ferner ein Auslese- und Clear-Impuls ('Read out', TTL, ca. 10Hz, ca. 100ns) erzeugt zum periodischen Auslesen und Ruecksetzen des U/D-Zaehlers. Da der U/D-Zaehler waehrend des Reset-Signals fuer ankommen- de Impulse gesperrt ist, erfolgt die Totzeitverlust-Zaehlung in der Groessen- ordnung 100ns * 10Hz = 1.E-6 zu klein. Ebenfalls mit einem U/D-Zaehler und dem gleichen Read-Signal koennen die 'Rate'-Impulse des Position Computers gezaehlt werden. Messung der Laufzeit -------------------- Die Rueckstossionen werden ueber ein Channeltron (oder kleines Channelplate) erfasst und durch Vorverstaerker und Constant-Fraction-Diskriminator zum Startsignal fuer den TPHC verarbeitet. Als Stopsignal dient der ueber ein Delay+Gate zugefuehrte Analog-Strobe des Position-Computers, der eventuell invertiert werden muss (intern oder extern). Der Analog-Strobe ist von seiner zeilichen Qualitaet her moeglicherweise fuer Timing-Aufgaben nicht besonders geeignet. Die Praxis hat aber gezeigt, dass damit die verschiedenen Ladungs- zustaende ausreichend scharf getrennt werden. Weniger geeignet ist der digitale Strobe, den die DRM-Karte anbietet, da er durch internes Ein- synchronisieren um ca. 100ns unscharf ist. Ungeeignet zu diesem Zweck duerfte hingegen das Busy-Signal sein, das zwar zeitlich genauer ist, aber auch bei allen verworfenen Ereignissen und Stoerungen auftritt. Das TPHC-out-Signal wird einem ADC zugefuehrt, der seine Daten ueber das zugehoerige Routing-Interface uebertraegt. Erkennung von Orts- und Zeit-Datenpaaren (LIC-Interface) -------------------------------------------------------- (Das LIC-Interface ist eine Leihgabe von Stubs aus 016, der noch garnichts davon weiss, weil er gerade heute promoviert). In Abhaengigkeit von den experimentellen Voraussetzungen treffen die Orts- und Zeitdaten in unterschiedlicher Reihenfolge und mit verschiedener Zaehl- rate ein. Fuer die nachfolgende Auswertung muss jedoch die Zusammengehoerig- keit der Datenwerte als Paare erkenntlich sein. Diese Forderung wird durch die LIC-Interface-Karte erfuellt: Das LIC-Interface steuert ein DRM-Interface zur Erfassung der Daten eines 'SSL-2401 Position Computers' und ein ADC-Interface zur Erfassung der Daten eines 'Silena 7411' ADC's mit folgender Logik (im LIC-Mode): Das Channelplate startet den Position Computer zur Analyse eines eingetroffenen Ereignisses. Dieser meldet sich mit einem 'Strobe'- Signal nach erfolgter Analyse bei dem DRM-Interface, das die Daten uebernimmt und dem LIC-Interface durch 'Ready Pos' anzeigt, dass es zur Datenuebertragung bereit ist. Der Position Computer analysiert anschliessend moeglicherweise bereits das naechste Ereignis. Falls er dieses beim DRM-Interface abzuliefern versucht, bevor die vor- hergehenden Daten uebertragen sind, so werden die neuen Daten ver- worfen, und ein Zaehlimpuls am 'Pile-up'-Ausgang der DRM-Karte generiert. Der TPC wird durch das Channeltron gestartet. Der Stop erfolgt durch das verzoegerte 'Strobe'-Signal des Position Computers. Falls der TPC sowohl ein Start- als auch ein Stopsignal erhaelt, und alle am TPC eingestellten Bedingungen (s.u.) erfuellt sind, gibt er ueber den TPHC-Ausgang ein analoges Signal ab, das vom ADC analysiert wird. Das Ende der Konvertierung wird durch 'Ready Time' ueber das ADC- Interface dem LIC-Interface angezeigt. Solange der ADC am Arbeiten ist und seine Daten nicht uebertragen hat, wird der TPC ueber das LIC-Interface (Gate TPC) fuer neue Ereignisse gesperrt. Sobald 'Ready Pos' und 'Ready Time' beide anstehen, beginnt das LIC- Interface mit der Datenuebertragung zum Rechner. Zuerst das Posit- ions-Datenwort und dann das Zeit-Datenwort, das zur Unterscheidung mit einem zusaetzlichen Datenkennungsbit ('20'X) versehen wird. Anschliessend werden Positions- und Zeitzweig gleichzeitig wieder freigegeben. Trifft 'Ready Time' ein, ohne dass 'Ready Pos' ansteht, so wird der Zeitzweig ohne Datenuebertragung geloescht. Dieser Fall darf im normalen Betrieb eigentlich nicht auftreten, und deutet auf eine falsche Verkabelung oder einen Hardware-Fehler hin. Der umgekehrte Fall, dass im Zeitzweig das Datenwort durch TPC- und ADC-Einstellungen verworfen wird, tritt hingegen haeufiger auf. Falls es im Zeitzweig zu keiner Datenuebertragung kommt, muss das im Ortszweig bereits gespeicherte Datenwort wieder geloescht werden. Zu diesem Zweck wird nach dem Stop des TPC geprueft, ob der Zeit- zweig (TPC oder ADC) Busy meldet. Geht das Busy verloren bevor das 'Ready Time' eintrifft, so ist der Zeitzweig gescheitert, und der Ortszweig muss ebenfalls zurueckgesetzt werden. Da diese Pruefung sehr wichtig ist fuer die Integritaet der Datenpaerchen, wird ihre Funktion ueberwacht, und im Fehlerfalle werden die Positions- und Zeit-Daten mit einem Fehler-Bit ('40'X) versehen. Das Messprogramm verwirft diese Daten, gibt fuer jedes Datenwort eine Fehlermeldung auf den Bildschirm und zaehlt den Zaehler 'LIC interface errors' hoch (s.h. SHOW HEADER). Diese Funktion kann ueberprueft werden durch Abziehen des Stop-TPC-Signals vom LIC-Interface. Zur Lifetime-Messung werden die 'Busy'-Signale von Position Computer, DRM-Interface, TPC und ADC disjunktiv (ODER) verknuepft und der IFS-Karte zugefuehrt. Eine Ermittlung der Lifetime in dieser Weise ist vermutlich nicht ganz korrekt, da die beiden Zweige in der ersten Phase zunaechst unabhaengig von einander mit unter- schiedlichen Zaehlraten laufen. Das LIC-Interface ermoeglicht zu Testzwecken auch die Messung von Positions- und Zeitspektren alleine mit den Programmen DRM bzw. MCP. Ein Schalter auf der Frontplatte des LIC-Interfaces (Schalterstellung IIM bzw. IIC) schaltet den jeweils unbenutzten Zweig ab und gibt den anderen Zweig bedingungslos frei. Das zusaetzliche Datenkennungsbit im Zeitzweig wird nicht gesetzt. Achtung: Fuer den Betrieb mit dem LIC-Interface benoetigt das DRM- Interface spezielle BUS-Bruecken (s.h. DRM-Unterlagen). Folgende NIM-Geraete werden bei der Messung von Ort und Laufzeit eingesetzt: (Verkabelung siehe unten) Silena 7411 ADC Der ADC wird im RTP-Mode betrieben mit 4 Mikrosekunden RTP-Zeit. Der Peak-Detection-Mode ist ungeeignet, da der TPC Pulse mit einem flachen Dach anliefert. Nur die 10 niederwertigsten Bits des ADC-Datenwortes werden vom LTC- Messprogramm verarbeitet. Ortec 416A Gate & Delay Generator DELAY : nach Bedarf WIDTH : 0.4 Mikrosekunden AMPLITUDE: 4 Volt Ortec 467 TPC RANGE : nach Bedarf MULTIPLIER : nach Bedarf TPHC OUTPUT DELAY : 1 Mikrosekunden ANTI COINC/COINC : COINC SCA MODE : NORMAL oder nach Bedarf SCA INHIBIT : OUT oder nach Bedarf SCA LLD : 0V oder nach Bedarf SCA ULD : 10V oder nach Bedarf DC ADJ : 0V STROBE SYNC : INT STOP STROBE RESET : 120 Mikrosekunden STOP INHIBIT MODE : OUT oder nach Bedarf STOP INHIBIT DELAY : nach Bedarf DRM Interface Auf dem DRM Interface muessen Ein- und Ausgang des Strobe-Signals mittels Steckbruecken richtig eingestellt werden: Strobe Eigang : int. Strobe Strobe Ausgang: Read out Die zu erwartende maximale mittlere Verarbeitungsrate fuer Datenworte liegt bei unbelasteter VAX750 mit und ohne Akkumulierung der X-Y-Matrix bzw. 'shared file access' bei: auf PDP11- 23+ 73 'shared file access' 'X-Y-matrix' 1.9kHz 3.9kHz nein nein 1.7kHz 3.4kHz nein ja 1.6kHz 2.0kHz ja nein 1.5kHz kHz ja ja 'Shared file access' wird benoetigt, wenn auf der VAX gleichzeitig zur Mess- ung eine Auswertung Zugriff zu dem LIST-Mode-File haben soll. 'Shared file access' benoetigt leider ca. drei mal mehr Zeit auf der VAX. Hinzu kommt, dass gelegentlich (alle 100s) eine 'Open/Close file' Sequenz durchgefuehrt werden muss, um den File fuer das Auswerteprogramm zu aktualisieren. Diese Open/Close-Sequenz unterbricht allerdings fuer kurze Zeit den Datentransfer und wird deshalb nur durchgefuehrt, wenn der Transferpuffer noch ausreichend freien Platz hat (max. 10% Fuellung). Anordnung der Interface-Karten im Routing-Ueberrahmen ----------------------------------------------------- Das Auswerteprogramm LISTSORTC (auf der VAX) fuer die LTC-Daten erwartet eine feste Reihenfolge der Interfaces im Routing-Ueberrahmen. Von links, mit Beginn bei Steckplatz 7 (= Adresse 3): Pl. Adr. x. ......... Inverter 7. 3 IFS-Karte Interfacesteuerung (Modus: LFT, FREI) 8. LIC-Karte LIC-Interface 9. DRM-Karte Posit.-Comp.-Interface 10. Bruecke zum ADC-Interface 11. ADC-Karte Silena ADC Interface 12. 5 IFS-Karte Interfacesteuerung (Modus: RUN, FREI) 13. U/D-ZLR Pile-up Zaehler (optional) Verdrahtung der Interface-Karten: Karte Ausgang -------> Karte Eingang 9. DRM-Karte READ OUT 13. U/D-ZLR READ 13. U/D-ZLR RESET 9. DRM-Karte PILE-UP OUT 13. U/D-ZLR COUNT Pos. Computer X,Y out 9. DRM-Karte 50 pol. Silena ADC J2 11. ADC-Karte 37 pol. Ortec TPC BUSY 8. LIC-Karte BUSY TPC Ortec Delay POS OUTPUT 8. LIC-Karte STOP TPC Pos. Comp. BUSY 8. LIC-Karte BUSY POS 8. LIC-Karte GATE TPC Ortec TPC GATE Pos. Computer Analog-Strobe out --> Inv. --> Ortec Delay POS INPUT Verdrahtung des 50 pol. DRM-Datenkabels: ======================================== Pos. Computer DRM-Karte dig. outputs 50 pol. Signal X Y Connector LS374 Y0 1 50 A2/3 Y1 2 48 A2/4 Y2 3 46 A2/7 Y3 4 44 A2/8 Y4 5 42 A2/18 Y5 6 40 A2/17 Y6 7 38 A2/14 Y7 8 36 A2/13 X0 1 34 A1/3 X1 2 32 A1/4 X2 3 30 A1/7 X3 4 28 A1/8 X4 5 26 A1/18 X5 6 24 A1/17 X6 7 22 A1/14 X7 8 20 A1/13 -- 9 18 -- 10 16 Strobe 11 14 Rate 12 12 Masse 13 10 Masse 14 8 Masse 15 6 Masse 16 4 Masse 17 2 Masse 34-50 43-50 alle ungeraden DRQ11-Routing |===============| |U/D-ZLR | | Count|<---. | Reset|<-. | | Read|<-+ | |---------------| | | |IFS | | | | (RUN, FREI) | | | | | | | |===============| | | /-------\ /---------------\ |ADC-Interface | | | | ADC | | TPC Ortec 467 | | 37 pol.|<-|-|--|Silena |<------|TPHC OUT START|<--- Channeltron | | | | | 7411 | | | |---------------| | | \-------/ .-->|GATE STOP|<-----------------. | (Bus-Bruecke) | | | / .--|BUSY | | | READ OUT|--' | / / \---------------/ /-------------\ | | PILE-UP OUT|----' / / | Delay & Gate| | | | / / | Ortec 416A | | | - - - - - | / / /--------\ | | | | | / / .--->| Invert.|----->|POS. INPUT | | |DRM-Interface | / / | \--------/ | DLY'D MARKER|--' | | / / .----|--------------------|POS. OUTPUT | | 50 pol.|<------. / / / | \-------------/ | | \/ / / | |---------------| /\/ / | |LIC-Interface | / /\/ | /---------------\ | GATE TPC|------' / /\ `--|ANALOG STROBE | | BUSY TPC|<------' / `----------| Position Comp.|<--- Channelplate | STOP TPC|<-------' | SSL-2401 | | BUSY POS|<----------------------|BUSY | |---------------| \---------------/ |IFS | | (LFT,FREI) | | | |===============| Messdaten --------- Die List-Mode-Files sind in 512 byte Records segmentiert, mit dem Header im ersten Record. Der Header enthaelt am Anfang einen standardisierten Teil und anschliessend noch eine Reihe weiterer Daten (z.B. Lifetime-, Realtime- Zaehler usw.), zu denen man ueber den Include-File EX_PROG:LTCPRM.FTN Zugang hat. Jeder der folgenden Listmode-Daten-Records enthaelt am Anfang eine fortlauf- ende Record-Nummer (2 Bytes), beginnend mit null, modulo 65536, sowie die Zeit (Realtime-Sekunden, 2 Bytes, modulo 65536) nach Start der Messung. Ein Restart der Messung ist zu erkennen durch ein erneutes Beginnen der Blockzaehlung bei Null. Die Daten werden bis auf eine Ausnahme im wesentlichen unveraendert ab- gelegt, so wie sie vom Experiment uebertragen werden: Datenformat: '80kkddee'X kk : 8 Datenkennungs-bits ddee: 16 Daten-bits Fuer die Orts-Zeit-Information wird eine Datenreduktion durchgefuehrt, und die von dem LIC-Interface gelieferten zwei Datenworte fuer Ort und Zeit in ein Datenwort komprimiert: '0tttyyxx'X ttt: 10 bit Zeitkoordinate yy: 8 bit Y-Koordinate xx: 8 bit X-koordinate Achtung: Bei Bearbeitung der Daten unter FORTRAN wird in I*1, I*2 und I*4 Feldern in folgender Reihenfolge auf die Daten-Bytes zugegriffen: BYTE(I+0,1,2,3) kk 80 ee dd bzw. tt 00 xx yy WORD(I+0,1) 80kk ddee bzw. 00tt yyxx LONG(I) ddee80kk bzw. yyxx00tt Glaubt mir, so isses! Falls nicht 'shared file access' gewaehlt wurde, ist waehrend der laufenden Messung der List-Mode-File auf der VAX 'write-allokiert' und Auswertepro- gramme haben keinen Zugriff! Die List-Mode-Daten werden auf der VAX unter dem zugeordneten Account ge- speichert, zB.: Experiment xxxx Account xxxx File Name [dir]spektr.spe oder disk:[dir]spektr.spe Ablage auf EX_DATA:[dir]spektr.spe bzw. disk:[dir]spektr.spe entpricht DATA$xxxx:[dir]spektr.spe Falls die File-Spezifikation keine 'Node::' oder 'Device:' Angabe enthaelt, so wird die Default Device-Angabe 'EX_DATA:' hinzugefuegt (und auch am Bild- schirm angezeigt). 'EX_DATA:' kann durch den Login-File des Experiment- Accounts auf der VAX als "Logical" umdefiniert werden. Der Default fuer 'EX_DATA:' ist in LOGDEF.COM als DATA$xxxx (die Datenplatte) definiert. Das Messprogramm hebt seine aktuellen Parameter in dem File EX_PARAM:LTCPAR.DAT auf, um sie bei einem nachfolgenden Start als Default- Werte anbieten zu koennen. Achtung: Die Logicals EX_DATA, EX_PARAM, EX_PROG und EX_HELP sind nur lokal innerhalb eines Experiment-Accounts gueltig. Man muss sich also auf dem richtigen Account einloggen, um sie verwenden zu koennen, z.B. fuer ein $PRINT EX_HELP:LTCHLP.TXT . Im Gegensatz dazu sind die Logicals EX$xxxx und DATA$xxxx (xxxx steht fuer Experiment xxxx) global bekannt. Die Auswerteprogramme sollten moeglichst nach dem gleichen Default- Mechanismus arbeiten. Bildschirmanzeigen ------------------ In der obersten Zeile wird an erster Stelle der Name des Programmes darge- stellt. An zweiter Stelle folgt die Statusinformation offline/online/test, die anzeigt ob die Messung gestartet ist oder nicht. Dann folgt der Name des Spektrums und am Ende der Zeile eine detaillierte Statusanzeige in hexadezimaler Form von folgender Bedeutung: STATUS of spectrum (hexadecimal) 0001 Spectrum created on disk 0002 Spectrum saved on disk 0004 Spectrum created in memory 0008 Spectrum loaded in memory 0010 Experiment online 0020 Autonomous stop of experiment 0040 Test run 0100 Experiment failure 0200 Wrong typ of spectrum 0400 Error reading header of spectrum 0800 Error reading spectrum file 1000 Header loaded Die zweite Zeile dient der Ausgabe von Fehlermeldungen (blinkend), sowie Informationen ueber die augenblicklichen Aktivitaeten des Programmes. In der dritten Zeile werden Meldungen der Task LISTRA ausgegeben. Bedienung des Programmes ------------------------ Das Programm ist weitgehend selbsterklaerend. Die notwendigen Eingaben werden in Dialogform angefordert. Der Dialog ist in einer Hyrarchiestruktur auf- gebaut, wobei mittels Menuelisten von einer Dialogebene in die andere ge- wechselt werden kann. Bei Parametereingaben werden im allgemeinen Vorbeleg- ungswerte in Klammer ausgegeben, die mit der RETURN-Taste uebernommen werden koennen. +++ Einstiegsebene EXIT Verlassen des Programmes. START EXPERIMENT Fuehrt zu einer weiteren Dialogebene, in der eine naehere Spezifikation des Starts erfolgt. SHOW HEADER Zeigt die wichtigsten Daten des Headers, der jedem Spektrum beigefuegt ist: Name des Experimentes. Name des Spektrums. Titelzeile. Startzeit und -datum. Stopzeit und -datum. Die Zeit in Sekunden, waehrend der das Experiment gestartet war (Realtime). Die um die Totzeit korrigierte Zeit (Realtime - Deadtime), die der Messung zur Datenaufnahme zur Verfuegung stand (Lifetime). Anzahl der Datenworte, die an die Transfer-Routine uebergeben wurden (Processed data). Ein x,y und t Datenwortpaar eines Ereignisses wird hierbei nur als ein Datenwort gezaehlt. Bei Stop des Messprogrammes gehen die Daten in dem letzten unvollstaendigen 512-Byte Block ver- loren, obwohl sie bereits gezaehlt sind (macht nix, oder?). Anzahl der 512-Byte List-Mode-Daten-Bloecke, die zur VAX uebertragen wurden (Blocks on disk). Aktueller Fuellstand des Transferpuffers in Bloecken (Blocks in buffer). Maximal erreichter Fuellstand des Transferpuffers in Bloecken (Buffer high water marker). Die 'max='-Anzeige gibt die Groesse des Transferpuffers an. Anzahl der ADC-Datenworte, mit Werten groesser als 1024 (10 Bit), und deshalb nicht zu verarbeiten (ADC data out of range). Sowohl Orts- als auch Zeitinformation werden weder in den zugehoerigen Spektren beruecksichtigt noch mit den List-Mode-Daten uebertragen. Anzahl der Faelle, in denen das Orts-Zeit-Datenpaerchen unvoll- staendig war (Data sequence errors). Entweder ist das LIC-Interface nicht in den LIC-Modus geschaltet, oder es liegt ein Hardware- Fehler vor. Anzahl der Faelle, in denen die Selbstueberwachung des LIC-Inter- faces einen Fehler erkannt hat (LIC interface errors). Entweder fehlt am LIC-Interface die Zufuehrung des 'TPC-Stop-Signals' oder es liegt ein Hardware-Fehler vor (s.o.). Haeufigkeit der Ueberlaeufe des DMA-Puffers (Data overruns). Aus dieser Angabe kann nicht auf die Anzahl der verlorenen Daten geschlossen werden. Anzahl der Daten, die durch Hardwarefehler oder -stoerungen ver- stuemmelt uebertragen wurden (Data errors). Die Darstellung des Headers kann mit der Leertaste wiederholt werden. Mit der Return-taste wird die Darstellung beendet. Fuer ein nicht existierendes Spektrum (Status new) erfolgt eine gekuerzte Ausgabe. SHOW SPECTRUM Startet die Subtasks SHOSPE bzw. SHOMAT zur graphischen Darstellung des Zeit- spektrums bzw. der Ortsmatrix auf dem Bildschirm. Mit ^H (Taste CTRL und Taste H gleichzeitig) koennen Bedienungshinweise fuer SHOSPE und SHOMAT ab- gerufen werden. Die Tasks SHOSPE und SHOMAT muessen auf der PDP11 installiert sein. Ferner muss genuegend Platz fuer SHOSPE und SHOMAT im Speicher der PDP11 vorhanden sein, sonst erfolgt ein Abbruch mit Fehlermeldung. Falls die Akkumulierung der Spektren abgeschaltet ist, erfolgt eine Fehler- meldung. SET FILE NAME Eingabe eines Datei- (File) Namens fuer den List-Mode-File. Dieser kann ein bereits existierender (Status old) oder ein noch nicht existierender (Status new) File sein. Die Angabe muss im VAX File Format erfolgen. Die Eingabe erfolgt getrennt fuer device:[directory] und filename. Die device:[directory] Eingaben werden, falls noetig, ergaenzt: Eingabe Resultat dir EX_DATA:[dir] [dir] EX_DATA:[dir] dev:[dir] dev:[dir] node::[dir] node::[dir] node::dev:[dir] node::dev:[dir] Falls nur die Directory angegeben wird, wird diese ergaenzt durch den logischen Device-Namen 'EX_DATA:' (s.o.). Das Resultat wird in der obersten Bildschirmzeile ausgegeben. Falls ein Knotenname 'node::' angegeben wird, muss dieser (vorzugsweise als Aliasknoten mit Zugriffskontrollinformation) im RSX11S-System definiert sein. Wird kein Knotenname angegeben, so wird der Default-Alias eingesetzt, der zum Host-Rechner und -Account fuehrt. DELETE SPECTRUM Ein existierender List-Mode-File wird geloescht, die Daten sind verloren. HELP Kopiert diesen Help-File auf den Bildschirm. +++ Startebene RETURN Rueckkehr zur uebergeordneten Dialogebene. CREATE NEW DATA FILE Start der Messung, falls noch kein List-Mode-Daten-File des angegebenen Namens existiert (Status new). Der Daten-File wird auf der VAX in dem zuge- ordneten Account allokiert (s.o.), ist zunaechst jedoch noch leer. Fuer ein bereits existierendes Spektrum erfolgt eine Fehlermeldung (Status old). CONTINUE OLD DATA FILE Start der Messung, falls sie mit einem bereits existierenden List-Mode-Daten- File (Status old) fortgesetzt werden soll. Fuer einen noch nicht existierenden Daten-File erfolgt eine Fehlermeldung (Status new). Not used Diese Menue-Position ist zur Zeit nicht belegt. PRINT DATA Druckt in hexadezimaler Form die Daten, so wie sie vom Experiment uebertragen werden, direkt auf dem Bildschirm aus. Die ersten vier Tetraden stellen die Datenkennung dar und die letzten vier das Datenwort: KKKK DDDD. Diese Funktion dient Diagnosezwecken (zB. Ermittelung der Datenkennung), die Daten werden nicht weiterverarbeitet. In der Datenkennung ist immer das erste Bit gesetzt. +++ Start-Parameter Eingabe Die Werte in ( ) sind Vorbelegungen und koennen mit RETURN uebernommen werden. Title Zur Beschreibung der Messung kann eine Titelzeile eingegeben werden. Length of buffer Zur Ueberbrueckung von Engpaessen bei der Uebertragung von List-Mode-Daten zur VAX enthaelt das LTC-Messprogramm einen Puffer, dessen Laenge in 512-byte Bloecken hier angegeben werden kann. Bei hoher Datenrate darf er nicht zu klein gewaehlt werden. Die Mindestlaenge ist 10 Bloecke. Die Zaehler 'blocks in buffer', 'Buffer high water marker' und 'Data overruns' (s.h. SHOW HEADER) geben Auskunft ueber den Zustand des Transferpuffers waehrend der Messung. ID of LIC-Interface Hier wird die Datenkennung des LIC-Interfaces angefragt, damit das LTC- Messprogramm fuer die Position-Computer- und ADC-Daten eine Datenreduktion (s.o.) durchfuehren, sowie ein Orts- bzw. Zeitspektrum aufbauen kann. Das Ortsspektrum ist nur fuer Kontrollzwecke gedacht und wird am Ende der Messung geloescht, waehrend das Zeitspektrum zur VAX gerettet zu wird. Die Position- Computer- und ADC-Daten werden auf jeden Fall auch mit den List-Mode-Daten uebertragen. Accumulation of X-Y-matrix and t-spectrum Das Aufbauen des Orts- und Zeitspektren im Speicher benoetigt zusaetz- liche CPU-Zeit (ca. 25%) und kann deshalb mit YES/NO an- und abgeschaltet werden. Shared file access 'Shared file access' wird benoetigt, wenn auf der VAX gleichzeitig zur Mess- ung eine Auswertung Zugriff zu dem LIST-Mode-File haben soll. 'Shared file access' benoetigt leider ca. drei mal mehr Zeit auf der VAX. Hinzu kommt, dass gelegentlich (alle 100s) eine 'Open/Close file' Sequenz durchgefuehrt werden muss, um den File fuer das Auswerteprogramm zu aktualisieren. Diese Open/Close-Sequenz unterbricht allerdings fuer kurze Zeit den Datentransfer und wird deshalb nur durchgefuehrt, wenn der Transferpuffer noch ausreichend freien Platz hat (max. 10% Fuellung). +++ Funktionen bei laufendem Experiment STOP EXPERIMENT Die Messung wird gestoppt, der Transferpuffer geleert und die Zugriffssperre zu dem List-Mode-File auf der VAX freigegeben. Not used Diese Menue-Position ist zur Zeit nicht belegt. SHOW HEADER Siehe oben. SHOW SPECTRUM Siehe oben. RUN PROGRAM Diese Funktion dient dazu bei laufender Messung ein weiteres Programm zu starten, zB.: RUN RVT Login zur VAX. Falls die PDP nicht genuegend Speicher zur Verfuegung hat, oder die VAX sich nicht meldet, oder das Programm sich nicht zurueckmeldet oder das Terminal nicht allokiert, erfolgt nach 20s ein Abbruch mit Fehlermeldung und Rueckkehr zum Messprogramm. Nach Verlassen des Programms wird in das Messprogramm zurueckgekehrt. Wurde das Programm (z.B. ANALYS) mit SUSPEND beendet, d.h. es wurde gestoppt, verblieb aber im Speicher, so wird es vom Messprogramm beim naechsten RUN PROGRAM, ohne den Namen anzufordern, mit RESUME wieder aktiviert. Dies geht erheblich schneller als ein neuer Start. Wird das Messprogramm beendet, so wird ein eventuell suspendiertes Subprogramm mit ABORT abgebrochen. Die aktuellen Parameter des Subprogrammes gehen dabei verloren. Am besten einfach alles ausprobieren. Unverstaendliche Zusammen- haenge bitte notieren, ebenso unklare Fehlermeldungen sowie falsche Reaktionen des Programmes. 11.01.1993 K. Huber