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# Control-Routing Funktionsbeschreibung #

(Schnittstelle zur Experimentkontrolle)


     April 1995 K. Huber, Strahlenzentrum Univ. Gießen
     Version 13.May.2015



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1 Einleitung

Zur Datenerfassung und Experimentsteuerung existieren zwei verschiedene Rechner-Interfaces, das Data-Routing und das Control-Routing, so genannt nach den Aufgaben, zu denen sie im Wesentlichen eingesetzt werden:

Die vorliegende Funktionsbeschreibung befasst sich ausschließlich mit dem Control-Routing. Es wird im folgenden oft abgekürzt als Routing bezeichnet.
Für das Data-Routing existiert eine eigene Beschreibung.


Das Kapitel Aufbau und Funktion gibt einen Überblick über den Aufbau das Control-Routing.

Das Kapitel Standardkomponenten enthält die Aufgabenbeschreibungen und Bedienungsanleitungen der Standardkarten des Routing.

Das Kapitel Standard-Interface-Karten enthält die Aufgabenbeschreibungen und Bedienungsanleitungen der Routing-Karten, die allgemein bei Experimenten zum Einsatz kommen.

Das Kapitel Spezielle Interface-Karten enthält eine Aufstellung der Routing-Karten, die für einzelne Experimente entwickelt wurden. Ihre Beschreibung findet man i.a. in den Unterlagen der Experimente, bei denen sie eingesetzt werden.

Das Kapitel Technische Details gibt technische Detail-Informationen über die Komponenten und deren Schnittstellen.

Im Kapitel Oldies sind überholte Beschreibungen gesammelt.


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2 Aufbau und Funktion


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2.1 Aufbau des Routing

Abb.: Datentransfer mit dem Control-Routing-System
abb2101.png


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2.2 Überrahmen

Das Control-Routing ist in einem 19"-Überrahmen untergebracht mit 20 Steckplätzen für Europakarten (Siehe Abb.: Routing-Überrahmen.). Es wird der gleiche Überrahmen wie für das Data-Routing verwendet. In Ausnahmefällen können Data-Routing und Control-Routing im gleichen Überrahmen untergebracht werden, wenn die Bus-Verdrahtung in der Mitte durchtrennt wird und für die zweite Hälfte ein Bus-Abschluss nachgerüstet wird.
Die Routing Back-Plane enthält 42 allgemeine Bus-Leitungen für die Routing-Steuerung und 11 Privat-Bus-Leitungen zur Kommunikation benachbarter Karten.
Außer der Spannungsversorgung sind alle Schaltungskomponenten auf steckbaren Karten untergebracht.

Als Steckverbindung zum Routing-Bus werden 64-polige VG-Stecker verwendet. Die Anschlüsse der VG-Leisten sind im Überrahmen zum Teil als durchgehender Bus verdrahtet (allg. Bus: 1a,1c,...,21c) und zu einem anderen Teil bestehen Verbindungen zu benachbarten Steckerleisten (Privat-Bus: 22a/c,...,32a/c) (Siehe Routing-Bus.). Ferner ist für jede Leiste von links beginnend eine Steckplatzkodierung von 0-7 verdrahtet, wobei jedoch jeweils zwei benachbarte Leisten die gleiche Kodierung haben. Die vier überbleibenden Steckplätze am rechten Ende erhalten alle die Kodierung 7. Sie sind vorzugsweise für die Rechner-Anpassung und Routing-Steuerung zu benutzen, da der Bus-Abschluss sich am linken Ende des Überrahmens befindet. Am äußersten rechten Ende ist die Netzkarte mit Netzschalter und Betriebsspannungsanzeigen fest installiert.

Die Frontplattenbreite für eine Steckkarte ist üblicherweise 20 mm, es stehen jedoch auch 40 und 50 mm Frontplatten zur Verfügung.

Achtung:
Es wird dringend empfohlen, die Frontplatten der Steckkarten mit dem Überrahmen zu verschrauben zur Vermeidung von Betriebsstörungen. Bitte die Schrauben nicht gewaltsam anziehen, da dies zur Zerstörung der Gewinde im Überrahmen führt. Schrauben von min. 10mm Länge verwenden, sonst besteht ebenfalls die Gefahr der Zerstörung der Gewinde.

     
     Abb.: Routing-Überrahmen Steckplatz
       1  2  3  4  5  6  7  8  9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
     +--+--+--+--+--+--+--+--+--+--+--+--+--+--+--+--+--+--+--+--+--+
     |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |RS|RA|SV|
     |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |
     |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |
     |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |  |
     +--+--+--+--+--+--+--+--+--+--+--+--+--+--+--+--+--+--+--+--+--+
       0  0  1  1  2  2  3  3  4  4  5  5  6  6  7  7  7  7  7  7
                      Steckplatzkodierung
       RS = Routingsteuerung
       RA = Rechneranpassung
       SV = Spannungsversorgung


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3 Standardkomponenten


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3.1 Rechneranpassung und Routing-Steuerung

Diese beiden Funktionen sind entweder auf einer gemeinsamen Karte oder auf zwei benachbarten Karten, mit der Steuerung links und der Anpassung rechts, untergebracht.


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3.1.1 Rechneranpassung

Die Rechneranpassungs-Karte enthält Sender, Empfänger und eventuell Pegelwandler für die Dialog- und Datenleitungen zwischen dem Rechner und dem Routing.

Die Verbindung zum Rechner erfolgt über ein max. 40m langes 50-poliges Flachbandkabel. Kurze Kabellängen sind zu bevorzugen da die Länge in die Übertragungsgeschwindigkeit eingeht und kürzere Kabel störungssicherer sind.

Bisher wurden zwei Anpassungen an verschiedene Host-Rechner realisiert:

Aktuell ist die VME - Anpassung, die zusammen mit dem rechnerseitigen Interface eine Schnittstelle zu dem Industry Pack Standard darstellt. Für diesen IP-Standard werden Carrier-Boards für eine Anzahl weiterer Plattformen (z.B. PC) angeboten, so dass ein Anschluss des Control-Routing an einen anderen Rechnertyp ohne großen Aufwand möglich ist.
Die Rechneranpassung besitzt keine Bedienungselemente.
Die PDP11-Anpassungen wurden inzwischen ausgemustert. Ihre Beschreibung finden Sie bei den 'Oldies'.


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3.1.2 Routing-Steuerung

Die Routing-Steuerung ist das logische Interface zwischen den rechnerseitigen Signalen und dem Routing-Bus. Sie kontrolliert den Datentransfer mit den Registern der Experiment-Interfaces und sammelt deren Interruptanforderungen, um sie an den Rechner weiterzuleiten.
Die Control-Routing-Steuerung besitzt keine Bedienungselemente.

Siehe Aufbau des Routing.
Siehe Komponenten und Schnittstellen.


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3.2 Address-Decoder

Zur Erleichterung des Anschlusses von Experiment-Interfaces wurde eine standardisierte Karte zur Entschlüsselung der binär verschlüsselten Modul- und Register-Adressen entwickelt. Die Address-Decoder-Karte belegt eine Steckplatz abhängige Moduladresse (3 Bits) und entschlüsselt die zugehörigen Registeradressen (3 Bits). Über den P-Bus (VG-Stecker Pins 22c - 29c; Siehe Routing-Bus.) gibt sie 8 Register-Select-Signale an rechts nachfolgende Experiment-Interfaces weiter. Ihr Einsatz kann entfallen, wenn die Experiment-Interfaces die Entschlüsselung selber vornehmen.

Sobald das Signal "Address valid" anliegt, vergleicht die Address-Decoder-Karte ihre Steckplatzadresse PADR<0-2> mit der aktuellen Moduladresse MADR<0-2>. Bei Gleichheit aktiviert sie einen 3 zu 8 Demultiplexer, der aus der codierten Registeradresse RADR<0-2> 8 einzelne Register-Select-Signale erzeugt (Siehe xxxx.), die sie über den P-Bus (Siehe xxxx.) den benachbarten Experiment-Interfaces zur Verfügung stellt.

Die über den P-Bus angeschlossenen Experiment-Interfaces nutzen die Register-Select-Signale zusammen mit den Routing-Bus-Signalen "Enable Read", "Data Accepted" und "Data Available" zur Steuerung der Ein- und Ausgabe von Daten (Siehe xxxx.).

Es existieren zwei Versionen der Address-Decoder-Karte, die sich in den Bedienungselementen und Anzeigen und zum Teil auch in der Funktion unterscheiden:


Bedienungselemente:
alte Version:
     Schalter: Run/Stop
         Run :  Die Address-Decodierung ist in Betrieb
         Stop:  Die Address-Decodierung ist außer Betrieb und alle
                Register-Select-Signale sind abgeschaltet (high).

neue Version: keine Bedienungselemente


Anzeigen:
alte Version:
     LED : Select
           LED leuchtet: Address-Decoder-Karte ist durch Moduladresse selektiert
     LEDs: 4 2 1
           Anzeige der Steckplatzadresse
           LED leuchtet: Bit der angegebenen Wertigkeit ist gesetzt

neue Version:

     LEDs: 0 1 2 3 4 5 6 7
           Register select
           LED n leuchtet: Register n ist selektiert
     LEDs: 4 2 1
           Anzeige der Steckplatzadresse
           LED leuchtet: Bit der angegebenen Wertigkeit ist gesetzt

Funktionelle Unterschiede:
alte Version:
Ursprünglich war geplant, dass das "Address_Error"-Signal (Routing-Bus VG-Stecker Pin 16c) von jedem Experiment-Interface gelöscht wird, dessen Register adressiert werden. Tatsächlich wurde jedoch auf der alten Address-Decoder-Version "Address_Error" bereits gelöscht, wenn diese über die Moduladresse angesprochen wurde, und die Experiment-Interfaces haben konsequenterweise das "Address_Error"-Signal nicht bedient. Damit kann jedoch die Software nicht feststellen, ob eine benötigte Experiment-Interface-Karte fehlt oder defekt ist. Durch Auftrennen der Verbindung nach Pin 16c auf dem Address-Decoder ist diese Panne zu beheben. Dann müssen gegebenenfalls aber die Experiment-Interfaces nachgerüstet werden (s.u.).

neue Version:
Die neue Address-Decoder Version überlässt das Löschen des "Address_Error"-Signals den Experiment-Interfaces, die dann zum Teil aber nachgerüstet werden müssen (teilweise bereits geschehen), falls die Software "Address_Error" abprüft.

Nachrüstung:
Als Nachrüstung genügt eine Diode vom Eingang der verwendeten "Register Select"-Signale zum Ausgang des "Address_Error"-Signals, z.B.:

     22c ---|<|--- 16c


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4 Standard-Interface-Karten




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4.1 Serielle Ausgabe (Neues Design / EW 1-14)

Dieses PSO14 Control Routing Board ist ein neuentwickelter Parallel-Seriell-Wandler mit Ausgabe der seriellen Signale über Lichtleiter, der die G. Hoffmann Wandler zur Steuerung der Netzgeräte der neuen e-Kanone im Labor 017 ersetzt. Er kann mit unterschiedlicher Firmware programmiert werden um damit die alten Hofmann-Module (z.B. DAC-Karten) steuern zu können oder die neuentwickelten, seriellen AD5541CR oder LTC2758 DAC-Karten.


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4.1.1 Serielle Protokolle


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4.1.1.1 Original Hofmann Protokoll

Im Hofmann Protokoll wiederholen die PSO-Karten nach einer kurzen Pause beständig ihre Ausgabe. Nach dem Anschalten starten die Karten sofort mit der Ausgabe der zunächst undefinierten Information. Erhalten sie über das Control Routing neue Daten so wird die laufende Ausgabe abgebrochen und eine neue wird gestartet. Der serielle Empfänger erkennt den Abbruch und verwirft die unvollständigen Daten. Dies führt bei zu rasch aufeinander folgender Eingabe neuer Daten dazu, dass die serielle Ausgabe niemals fertig wird.

     Die serielle Ausgabe wird mit 32.768kHz oder 2.4576 MHz getaktet.
     Ein Bit ist 8 Takte lang.
     Nach 16 Bits oder einem Abbruch folgt eine 8 Takte lange Pause.
     Bit = 0:  1 1 0 0 0 0 0 0
     Bit = 1:  1 1 1 1 1 0 0 0
     Pause  :  0 0 0 0 0 0 0 0
     LSB wird zuerst gesendet.


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4.1.1.2 Modifizierte Hofmann Protokolle

Es stehen zwei leicht unterschiedliche Versionen zur Verfügung, mit denen versucht wird die Schwächen des Originals zu umgehen:

     Die serielle Ausgabe wird nur mit 2.4576 MHz getaktet.
     Ein Bit ist 8 Takte lang.
     Nach 16 Bits oder einem Abbruch folgt eine 8 Takte lange Pause.
     Bit = 0:  1 1 0 0 0 0 0 0
     Bit = 1:  1 1 1 1 1 0 0 0
     Pause  :  0 0 0 0 0 0 0 0
     LSB wird zuerst gesendet.


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4.1.1.3 PSO16/32 Protokolle

Die PSO16/32 Protokolle übertragen 16 bzw. 32 Bit serielle Daten. Sie werden zum Steuern der neuen AD5541CR (16 Bit) und LTC2758 DAC-Karten (32 Bit) benötigt. Sie sind NICHT kompatibel mit vorhandenen Hofmann DAC-Karten.


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4.1.2 PSO2 Firmware

Mit der PSO2 Firmware können die beiden LWL-Sender unabhängig von einander programmiert und betrieben werden. Die PSO2 Firmware existiert in zwei Versionen (PSO2V1 und PSO2V4) mit den unterschiedlichen, modifizierten Hofmann Protokollen PSO2V1 bzw. PSO2V4. Jede dieser Versionen kann durch Steckbrücken für einen Hofmann kompatiblen Modus (MODE = old) oder einen AD5541CR DAC-Karten kompatiblen Modus (MODE = new) konfiguriert werden.


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4.1.2.1 Bedienelemente (PSO2)
     LED "Busy "  :  Anzeige einer Schreiboperation
     LWL-Buchse 0 :  serieller Lichtleiter-Ausgang 0
     LWL-Buchse 1 :  serieller Lichtleiter-Ausgang 1
     Brücke Mode 0:  Stecker für Modus old/new Kanal 0
     Brücke Mode 1:  Stecker für Modus old/new Kanal 1
     TP Word 0    :  Triggersignal für Start einer seriellen Ausgabe 0
     TP Bit 0     :  Triggersignal für Bits einer seriellen Ausgabe 0
     TP Word 1    :  Triggersignal für Start einer seriellen Ausgabe 1
     TP Bit 1     :  Triggersignal für Bits einer seriellen Ausgabe 1


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4.1.2.2 Programmierung (PSO2)

Mit der PSO2 Firmware belegt die PSO14-Karte zwei Registeradressen des Address-Decoders mit doppelter Funktion:

     Register 0    :  Statusabfrage Kanal 0 / Ausgabe Datenwort Kanal 0
     Register 1    :  Statusabfrage Kanal 1 / Ausgabe Datenwort Kanal 1

Statusabfrage:
Beim Adressieren des Registers antwortet der zugeordnete Kanal nur mit einem Address-Accepted (AddAcc) wenn er nicht busy ist. Dieses Signal kann über den Routing-Status abgefragt werden:

     Eingabe ((Routing Status & 0x0008) != 0) -> Kanal busy

Diese Statusabfrage ist nur bei Verwendung einer neuen Address-Decoder-Karte (EW 3/04) möglich da die alten (EW 21-88) ebenfalls dieses Bit bedienen (Siehe Address-Decoder.). Auf den alten gegebenenfalls die 16c-Verbindung zum VG-Stecker auftrennen. Für Interface-Karten, die AddAcc nicht bedienen führt dies aber zu einer Fehlermeldung falls die Software AddAcc abprüft!

Daten Ausgabe:
Die 16 Daten-Bits werden in dem zugeordneten Datenregister gespeichert und die Parallel-Seriell-Wandlung gestartet.


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4.1.3 PSO32 Firmware

Mit der PSO32 Firmware können die beiden LWL-Sender unabhängig von einander für das PSO16 oder PSO32 Protokoll programmiert und betrieben werden zur Kontrolle der neuen AD5541CR (16 Bit) und LTC2758 DAC-Karten (32 Bit). Da geplant ist, die AD5541CR-Karten auf das 32 Bit Protokoll umzuprogrammieren, wird das 16 Bit Protokoll möglicherweise in Zukunft nicht mehr gebraucht...


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4.1.3.1 Bedienelemente (PSO32)
     LED "Busy "  :  Anzeige einer Schreiboperation
     LWL-Buchse 0 :  serieller Lichtleiter-Ausgang 0
     LWL-Buchse 1 :  serieller Lichtleiter-Ausgang 1
     Brücke Mode 0:  unbenutzt
     Brücke Mode 1:  unbenutzt
     TP Word 0    :  Triggersignal für Start einer seriellen Ausgabe 0
     TP Bit 0     :  Triggersignal für Bits einer seriellen Ausgabe 0
     TP Word 1    :  Triggersignal für Start einer seriellen Ausgabe 1
     TP Bit 1     :  Triggersignal für Bits einer seriellen Ausgabe 1


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4.1.3.2 Programmierung (PSO32)

Mit der PSO32 Firmware belegt die PSO14-Karte zwei Registeradressen des Address-Decoders mit doppelter Funktion:

     Register 0    : Statusabfrage Kanal 0 / Kommando Ausgabe
     Register 1    : Statusabfrage Kanal 1 / Daten Ausgabe

Statusabfrage:
Beim Adressieren des Registers antwortet der zugeordnete Kanal nur mit einem Address-Accepted (AddAcc) wenn er nicht busy ist. Dieses Signal kann über den Routing-Status abgefragt werden:

     Eingabe ((Routing Status & 0x0008) != 0) -> Kanal busy

Diese Statusabfrage ist nur bei Verwendung einer neuen Address-Decoder-Karte (EW 3/04) möglich da die alten (EW 21-88) ebenfalls dieses Bit bedienen (Siehe Address-Decoder.). Auf den alten gegebenenfalls die 16c-Verbindung zum VG-Stecker auftrennen. Für Interface-Karten, die AddAcc nicht bedienen führt dies aber zu einer Fehlermeldung falls die Software AddAcc abprüft!

Kommando Ausgabe:

     unteres Nippel -> Kanal 0, oberes Nippel -> Kanal 1
       Bit wenn gesetzt:
       0/4	1 -> nächste 16 Bit Datenausgabe auf low-Register
       1/5	1 -> nächste 16 Bit Datenausgabe auf high-Register
       2/6	0/1 -> 16/32 Bit Mode
       3/7	1 -> Start des Kanals 0/1
     z.B. 0xAD ->
       Start Kanal 0, Mode32, nächstes Laden: low-Register
       Start Kanal 1, Mode16, nächstes Laden: high-Register

Daten Ausgabe:
Die 16 Daten-Bits werden gemäß der Kommando-Bits in den Datenregistern gespeichert. Die Daten bleiben auch nach einer seriellen Übertragung erhalten.



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4.1.4 LWL-Planung

Die Leistung der LWL-Sender SFH756V muss an die Leitungslänge und die Empfindlichkeit der Empfänger SFH551V angepasst werden. Bisher wurden die Sender nahezu mit voller Leistung betrieben, was bei kurzen Leitungen (<2m) zu Übersteuerung der Empänger führt. Rechnungen mit Hilfe der Datenblätter und Application Notes und Tests zeigen, dass statt des bisher verwendeten Vorwiderstands von 82 Ohm eher 330 Ohm geeignet sind um bei Zimmertemperatur Leitungslängen von 1.5 m bis 20 m sicher abzudecken. Bei Tests mit den AD5541CR DAC-Boards waren die Grenzen ca. 82 Ohm bei 1.20 m und 2.5 kOhm bei 10 m.

     Bezug: 1mW -> 0db 
Rechnung für max Leitungslänge (sicherer Betrieb nach Application Notes) Fiber length [m] 30,00 20,00 10,00 5,00 Detector power (min=-17db, max=-6db) [db] -17,00 -17,00 -17,00 -17,00 Fiber attenuation (0.22db/m) [db] 6,60 4,40 2,20 1,10 Additional fiber attanuation (0.5db/m) [db] 1,50 1,50 1,50 1,50 Aging of fiber and known link disadvantages [db] 1,00 1,00 1,00 1,00 Aging of transmitter and receiver [db] 2,00 2,00 2,00 2,00 Range of emitter power due to temperature [db] 3,00 3,00 3,00 3,00 Min emitter power (max 0db) [db] -2,90 -5,10 -7,30 -8,40 LED current [mA] 26,68 16,54 10,25 8,07 Resistor at 3V [kOhm] 0,112 0,181 0,29 0,372 Rechnung für min Leitungslänge ohne Übersteuerung des Empfängers Fiber length [m] 3,00 2,00 1,50 1,00 Detector power (min=-17db, max=-6db) [db] -6,00 -6,00 -6,00 -6,00 Fiber attenuation (0.22db/m) [db] 0,66 0,44 0,33 0,22 Additional fiber attanuation (0.5db/m) [db] 1,50 1,00 0,75 0,50 Aging of fiber and known link disadvantages [db] 0,00 0,00 0,00 0,00 Aging of transmitter and receiver [db] 0,00 0,00 0,00 0,00 Range of emitter power due to temperature [db] 0,00 0,00 0,00 0,00 Angstfaktor [db] -3,00 -3,00 -3,00 -3,00 Max emitter power (max 0db) [db] -6,84 -7,56 -7,92 -8,28 LED current [mA] 11,33 9,69 8,96 8,29 Resistor at 3V [kOhm] 0,265 0,310 0,335 0,362 Rechnung für max Leitungslänge (sicherer Betrieb bei Zimmertemperatur) Fiber length [m] 30,00 20,00 10,00 5,00 Detector power (min=-17db, max=-6db) [db] -17,00 -17,00 -17,00 -17,00 Fiber attenuation (0.22db/m) [db] 6,60 4,40 2,20 1,10 Additional fiber attanuation (0.5db/m) [db] 1,50 1,50 1,50 1,50 Aging of fiber and known link disadvantages [db] 1,00 1,00 1,00 1,00 Aging of transmitter and receiver [db] 2,00 2,00 2,00 2,00 Range of emitter power due to temperature [db] 0,00 0,00 0,00 0,00 Min emitter power (max 0db) [db] -5,90 -8,10 -10,30 -11,40 LED current [mA] 13,90 8,62 5,34 4,21 Resistor at 3V [kOhm] 0,216 0,348 0,562 0,713


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4.1.5 Probleme und Lösungen

Störungen beim Abschalten der PSO-Karte
Im Testbetrieb zeigte sich, dass beim Abschalten des Überrahmens die PSO-Karte für einige ms periodische Signale sendet, die auf den DAC-Karten zu Zufallswerten führen. Eine genauere Untersuchung ergab, dass offenbar der 74LS245 als Treiber für die LWL-Sender diese Oszillationen erzeugt.

Wegen dieser Oszillationen beim Abschalten war die neue PSO-Karte zum Betrieb von Hofmann-DACs (Mode = old), obwohl dafür geplant, nicht geeignet. Deshalb wurde der LS245 probehalber ersetzt durch ein Piggy-Board mit BC556 Transistoren:

     LS245 IN  --> BC556-Basis
     LS245 OUT --> BC556-Emitter
     LS245 VCC --> BC556-Collector

Diese Schaltung vermeidet die Oszillationen, hat aber flachere Flanken als ein LS245. Mit den neuen DAC-Boards ist das kein Problem. Aber die DAC-Karten in der Spannungsregelung von W. Arnold haben eine heftige, periodische Störung, die bei den LWL-Empfängern zu Einbrüchen in den Flanken und damit zu Übertragungsfehlern führt.

Die verschiedenen 245 Typen zeigen unterschiedliches Verhalten beim Abschalten:

     Fairchild, Motorola Typen:
     Typ         Oszillationen    Pause    Nachleuchten
     LS245    120 kHz / 1.5 ms    8 ms      4 ms
     ALS245   2-3 MHz / 200 us     --       4 ms
     HC245     70 kHz / 2.3 ms     --      23 ms
     HCT245    70 kHz /   3 ms     --      20 ms
     Hingegen keine Oszillationen bei Texas Instrument Typen:
     LS245, LS645, ALS245

Alle PSO-Karten sind jetzt mit SN74ALS245AN bestückt.

Die Oszillationen beim Abschalten waren der Anlass, das Übertragungs-Protokoll völlig zu überarbeiten. Nachdem zunächst versucht wurde, auch im Mode = new möglichst das Hofmann-Protokoll zu verwenden, hat es nun mit dem ursprünglichen Hofmann-Protokoll keine Verwandschaft mehr:
Zuerst wird ein 15 Bit langes festes Muster (101010101010101) als Header gesendet, auf das sich die DAC-Karte synchronisiert. Dann folgen nahtlos die 16/32 Daten-Bits. Damit konnten die Oszillationen beim Abschalten sehr sicher erkannt werden da die Bit-Frequenz (2.5Mhz, 400ns) sich wesentlich von der Störung unterscheidet. Eine vollständige 16 Bit Übertragung braucht ca. 13us und ist damit ca. vier mal schneller als das Hofmann-Protokoll.

Danach zeigte sich, dass die PSO-Karte beim Abschalten noch zum Senden eines regulären Datenwortes angeregt wird mit der Info 0xffff, was bei den DACs zu 10V Ausgang führt.
Mit der PSO2Vx Firmware konnte dies nur dadurch verhindert werden, dass die PSO-Karte 0xffff niemals senden darf. Der letzte 0.15mV Schritt kann also nicht eingestellt werden.
Mit der PSO32 Firmware wird dies verhindert durch das Pruefen des MSB auf 0 im Kommando.


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4.2 Serielle Ausgabe (G. Hoffmann Protokoll)


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4.2.1 Aufgabe, Funktion

Diese Parallel-Seriell-Wandlerkarte wurde von G. Hoffmann entworfen. Sie wird bei verschiedenen Experimenten zur Steuerung eingesetzt: z. B. e-Kanonen-Netzgeräte, Messbereichs-Einstellungen usw..

Ein 16 Bit Datenwort wird seriell gewandelt und auf 50 Ohm Koax-Leitung ausgegeben. Die serielle Ausgabe wiederholt sich beständig. Sie wird abgebrochen und neu gestartet, wenn ein neues 16 Bit Datenwort ausgegeben wird. Dies schein aber nicht bei allen Karten reibungslos zu funktionieren (s.u.). Die Karten können, dem Problem angepasst, mit zwei unterschiedlichen internen Takten betrieben werden (32.768kHz, 2.4576MHz) und die Bits invertiert oder nicht invertiert senden.

Von der Parallel-Seriell-Wandlerkarte existieren zur Zeit mehrere unterschiedliche Layouts (Schaltungsunterlagen im 017-Ordner):

Layout 0 (20/88):
???

Layout 1 (26/88):
modifiziertes Layout 0, davon gibt es möglicherweise nur ein Exemplar;
interner Takt fest, nur mit einem Quarz bestückt;
Lötbrücken zum Umpolen der Ausgänge.

Layout 2 (26/88):
verbessertes Layout 1, häufiger im Einsatz;
interner Takt fest, nur mit einem Quarz bestückt;
manche Exemplare machen Probleme (s.h. 017-Ordner), wenn die Ausgabe eines Datenwortes schneller erfolgt als die Dauer des seriellen Signals (4.395ms bei 32.768kHz), sie senden überwiegend Schrott;
Lötbrücken zum Umpolen der Ausgänge.

Layout 3 (29.08.94; 13/96):
neues Layout;
zwei Quarze für 32.768kHz und 2.4576MHz interne Takte, wählbar über Steckbrücke;
Steckbrücke zum Umpolen der Ausgänge.

Die Serielle Ausgabe belegt eine Registeradresse des Address-Decoders (Siehe Address-Decoder.).



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4.2.2 Bedienelemente

     Layout 0:
     ???
     Layout 1:
     LED "Write"  :  Anzeige einer Schreiboperation
     BNC-Buchsen  :  serielles Ausgangssignal, nicht kurzschlussfest
     2 Brücken    :  Polarität des Ausgangssignals
     Layout 2:
     LED "Write"  :  Anzeige einer Schreiboperation
     BNC-Buchsen  :  serielles Ausgangssignal, nicht kurzschlussfest
     2 Brücken    :  Polarität des Ausgangssignals
     Layout 3:
     LED "Busy"   :  Anzeige einer Schreiboperation
     LED "2MHz"   :  Anzeige 2.4576MHz Betrieb
     LED "32kHz"  :  Anzeige 32.768kHz Betrieb
     LED "Q"      :  Ausgangssignal normal
     LED "Q\"     :  Ausgangssignal invertiert
     BNC-Buchsen  :  serielles Ausgangssignal, nicht kurzschlussfest
     Brücke "Q/Q\" :  Polarität des Ausgangssignals
     Brücke "2.4576MHz/32.768kHz": Taktwahl


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4.2.3 Programmierung

     Register 0 out:       auszugebendes Datenwort (16 Bits)


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4.2.4 Asynchrones, serielles Protokoll von G. Hoffmann


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4.3 Serielle Eingabe (G. Hoffmann Protokoll)


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4.3.1 Aufgabe, Funktion

Diese Seriell-Parallel-Wandlerkarte wurde von G. Hoffmann entworfen. Sie wird bei verschiedenen Experimenten zur Statuseingabe eingesetzt: z. B. Messbereichs-Einstellungen der Ionenstrom-Konverter usw..

Ein seriell über 50 Ohm Koax-Leitung eingegebenes Signal wird parallel in ein 16 Bit Datenwort gewandelt. Die Karten können, dem Problem angepasst, mit zwei unterschiedlichen internen Takten betrieben werden (32.768kHz, 2.4576MHz). Dazu muss der Quarz ausgetauscht werden.

Von der Seriell-Parallel-Wandlerkarte existieren zur Zeit mehrere unterschiedliche Layouts (11/88, 19/88, 3/89).



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4.3.2 Bedienelemente

     Layout 3/89:
     LED "Read" :  Anzeige einer Leseoperation
     BNC-Buchse :  serielles Eingangssignal
                   (TTL, G. Hoffmann Protokoll, 50 Ohm Abschluss)


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4.3.3 Programmierung

     Register 0 in:       Eingabe des Datenwort (16 Bits)


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4.4 Parallele Ausgabe (16 Bits)


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4.4.1 Aufgabe, Funktion

Diese Karte für Parallele Ausgabe wurde von G. Hoffmann entworfen. Sie wird bei Scan-Experimenten in den Labors 017 und SI zur Ausgabe der aktuellen Kanalnummer eingesetzt.

Ein 16 Bit Datenwort wird parallel auf einen 20-poligen Flachbandstecker ausgegeben. Für diese Karte gibt es kein eigenes Layout sondern es wird ein modifiziertes 26/88-Layout des Parallel-Seriell-Wandlers verwendet (handverdrahtet). Ein Redesign wäre gelegentlich angebracht.

Die Parallele Ausgabe belegt eine Registeradresse des Address-Decoders (Siehe Address-Decoder.).



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4.4.2 Bedienelemente

     LED "Write"             :  Anzeige einer Schreiboperation
     
     20-pol. Flachbandstecker:  parallele Ausgangssignale (16 Bits, TTL)
             Bit     Pin        Bit     Pin
              00      17         08      04
              01      15         09      06
              02      13         10      08
              03      11         11      10
              04      09         12      12
              05      07         13      14
              06      05         14      16
              07      03         15      18
          Ground     1,2     Ground    19,20


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4.4.3 Programmierung

     Register 0 out:       auszugebendes Datenwort (16 Bits)


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4.5 Messintervall Timer


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4.5.1 Aufgabe, Funktion

Diese Timer-Karte wurde von G. Hoffmann entworfen. Sie wird bei Scan-Experimenten in den Labors 017 und SI zur Programmierung der Mess- und Pausen-Intervalle der einzelnen Scan-Schritte eingesetzt.

Zur Zeit existieren 2 handverdrahtete Karten, die noch im Einsatz sind, und einige Eagle-geroutete Karten.

Der Messintervall Timer belegt eine Registeradresse des Address-Decoders (Siehe Address-Decoder.).



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4.5.2 Bedienelemente

     LED "Write"             :  Anzeige einer Schreiboperation
     LED "Intervall"         :  Anzeige Messintervall aktiv
     BNC-Buchse "Intervall"  :  Messintervall Ausgang, TTL, pos. Logik
     BNC-Buchse "Intervall\" :  Messintervall Ausgang, TTL, neg. Logik
     BNC-Buchse "ext. Takt"  :  externer Takt Eingang, TTL
     BNC-Buchse "ext. Start" :  externer Start Eingang, TTL, pos. Logik


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4.5.3 Programmierung

     Register 0 out:       Timer Datenwort (16 Bits)
             Bit 15        1 = externer Takt
             Bit 14        1 = nur externer Start
             Bits (12..8)  Exponent E = 0...31
             Bits (7..0)   Mantisse M = 0...255
     
     Zeitintervall = M * 2^E * T
             T (Taktperiode) = 1 us für internen Takt

     Berechnung von M und E für ein Intervall mit x Takten:
             ( ld(x) = ld(10) * lg(x) = 1 / lg(2) * lg(x) )
             E = MAX(0, INT( ld(x)) -7)
             M = INT(x / 2^E)        (max .8% Abweichung)
             M = INT(x / 2^E + 0.5)  (max .4% Abweichung)
     
     Beispiele für internen 1 MHz Takt:
        Intervall            M   E    Datenwort
         1us (1 us)          1   0     0x0001
        10us (10 us)        10   0     0x000a
       100us (100 us)      100   0     0x0064
         1ms (1 ms)        250   2     0x02fa
        10ms (9.984 ms)    156   6     0x069c
       100ms (99.84 ms)    195   9     0x09c3
         1s  (0.999424 s)  244  12     0x0cf4
        10s  (10.02701 s)  153  16     0x1099

     Interner/externer Start:
       Bit 14    ext Start    Write    Intervall-Start
          0          H          ja          ja
          0          L          ja         nein
          0         L->H        --          ja
          1          L          --         nein
          1          H          --         nein
          1         L->H        --          ja


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4.6 Programmierbare Zeitbasis


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4.6.1 Aufgabe, Funktion

Diese Zeitbasis-Karte wurde von G. Hoffmann entworfen. Sie wird in den Labors 017 und SI zur Registrierung der Messzeit pro Kanal eingesetzt.

Sie stellt den 2^n-fach untersetzten (n=0..15, programmierbar) internen 1 MHz Quarztakt am Ausgang zur Verfügung.

Es existieren verschiedene Layouts dieser Karte: 36/88, 2/89, 15/97

Die Programmierbare Zeitbasis belegt eine Registeradresse des Address-Decoders (Siehe Address-Decoder.).



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4.6.2 Bedienelemente

     LED "Write"       :  Anzeige einer Schreiboperation
     LEDs "8 4 2 1"    :  Anzeige von "n" der 2^n-Taktuntersetzung
     BNC-Buchse "Out"  :  untersetzter Zeittaktausgang, TTL


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4.6.3 Programmierung

     Register 0 out:       Zeitbasis Datenwort (16 Bits)
             Bits (3..0)   n=0..15 für Untersetzung 1/2^n des 1MHz Taktes


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4.7 Interrupt Eingabe


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4.7.1 Aufgabe, Funktion

Diese Karte wurde von G. Hoffmann entworfen. Sie wird in den Labors 017 und SI bei den Scan-Experimenten zur Synchronisierung des Experimentablaufs durch Interrupt eingesetzt.

Das Experiment startet die Karte mit dem Startimpuls (Start-Eingang). Gleichzeitig wird der Busy-In-Eingang mit der Summe aller relevanter Busy-Signale versorgt. Erst wenn das Summen-Busy verschwunden ist wird die Karte aktiv und gibt sowohl einen Interrupt-Wunsch an den Rechner ein, als auch ein Steuersignal (Read/Reset) an das Experiment aus.

Je nach Konfiguration (Steckbrücke J2) gibt die Karte nur einen Interrupt-Impuls an den Rechner oder sie speichert den Interrupt-Wunsch bis er durch eine Leseoperation gelöscht wird. Letztere Konfiguration wird benötigt, wenn mehrere Interrupt-Quellen existieren und durch Lesen der zugehörigen Register herausgefunden werden muss, welcher Interrupt aktiv war. Ein Interrupt steht an und wird gelöscht, wenn beim Lesen das Daten-Bit 0 gesetzt ist.

Es existieren verschiedene Layouts dieser Karte: 01.08.94, 11/97

Die Interrupt-Karte belegt eine Registeradresse des Address-Decoders (Siehe Address-Decoder.). Sie kann jedoch im IT-Puls-Modus ohne Address-Decoder betrieben werden.



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4.7.2 Bedienelemente

     LED "Select"           : Anzeige, dass die Karte adressiert ist
     LED "Interrupt"        : Anzeige für einen anstehenden Interrupt
     LED "Busy"             : Anzeige des Busy-Signals vom Experiment
     BNC-Buchse "Start"     : Eingabe des Startsignals, TTL, pos. Logik
     BNC-Buchse "Read/Reset": Ausgabe eines Steuersignals für das Experiment,
                              TTL, 100ns, pos. Logik
     BNC-Buchse "Busy\ in"  : Eingabe des Busy-Signals vom Experiment,
                              TTL, neg. Logik
     BNC-Buchse "Busy out"  : Ausgabe des Busy-Signals vom Experiment,
                              TTL, pos. Logik
     Steckbrücke J2/1-2     : Die IT-Karte meldet mit einem IT-Puls einen
                              Interrupt bei der Routing-Steuerung an. Die
                              IT-Karte benötigt dann keine Address-Decoder-
                              Karte und der IT kann nicht gelesen werden.
     Steckbrücke J2/2-3     : Die IT-Anmeldung wird auf der IT-Karte
                              gespeichert und solange an die Routing-Steuerung
                              gemeldet, bis er durch einen Read auf Register 0
                              (Bit 0) gelesen und gelöscht wird.


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4.7.3 Programmierung

     Register 0 in:  Lesen und Löschen des Interrupts
             Bit 0   1 = es steht ein Interrupt an


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4.8 Programmierbare Totzeit


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4.8.1 Aufgabe

Gelegentlich kann die exakte Totzeit einer Apparatur nicht bestimmt werden, so dass notwendige Korrekturrechnungen nicht möglich sind. In diesem Falle empfiehlt sich das Vorschalten einer gut bekannten künstlichen Totzeit, die über alle anderen Totzeiten der Apparatur dominiert, und deshalb als einzige in die Korrektur eingeht.

Manche Detektoren (z.B. Channeltrons) neigen dazu, nach einem registrierten Ereignis weitere Impulse abzugeben, durch die eine Messung erheblich verfälscht werden kann. Durch eine Totzeit können solche Nachimpulse unterdrückt werden. Dabei ist jedoch zu beachten, dass eine nicht-paralysierende Totzeit wie man sie z.B. mit einem Pulse-Strecher realisieren könnte in einem solchen Falle nicht ausreichend ist.

Beachten Sie dazu den Abschnitt Anwendungen.

Zur Untersuchung des Ereignisstromes auf Totzeiten, Nachimpulse usw. existiert eine Interface-Karte zum Messen der Abstandsverteilung von Impulsen, zu der es eine Anleitung in der Data-Routing-Funktionsbeschreibung gibt: HTML-Version, PDF-Version.


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4.8.2 Funktion

Die Totzeitkarte kann sowohl über das Control-Routing als auch manuell (Jumper) programmiert werden in Schritten der Taktperiode. Für die zur Zeit zur Verfügung stehenden Logikbausteine sind Takte bis zu 40 MHz möglich. Standard ist 20 MHz. Es genügt nicht, den Quarzoszillator auszutauschen, der Logikbaustein muss auch umprogrammiert werden, da dieser sonst einen falschen Status meldet. Bei manueller Programmierung spielt dies keine Rolle, die Software würde aber u.U. eine falsche Totzeit einstellen.

Die Totzeitkarte liefert wahlweise eine paralysierende oder nicht-paralysierende Totzeit.

Da die Totzeitkarte digital mit einem Quarztakt T arbeitet ist die Totzeit auf +-T/2 unscharf im Mittel jedoch recht genau (besser 10**-3) (Siehe Mittlere Totzeit.).

Die Totzeitkarte belegt drei Registeradressen des Address-Decoders (Siehe Address-Decoder.).



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4.8.3 Bedienelemente

LED "Select": leuchtet, wenn eines der drei Register adressiert wird
BNC-Buchse "In": Signaleingang (TTL, pos. Logik)
BNC-Buchse "Out": Signalausgang (TTL, pos. Logik)
BNC-Buchse "Lost": Ausgang für Totzeitverluste (TTL, pos. Logik)
BNC-Buchse "Deadtime": Ausgang für Totzeitsignal (TTL, pos. Logik)
manuelle Programmierung: Siehe Programmierung.



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4.8.4 Programmierung

Control-Routing Programmierung:
(dazu muss Jumper J15 entfernt werden!)

     Register 0 out:       Command
             out 0x4000 -> paralysierende Totzeit
             out 0x0000 -> nicht-paralysierende Totzeit
     
     Register 0 in:        Status
             Bit 14        1 = paralysierende Totzeit
             Bits (11..4)  Taktfrequenz [MHz]
             Bits (3..0)   Anzahl der Timer Bits (TBITS)
     
     Register 1 out:       Ausgangs-Puls-Länge
             Bits (TBITS-1..0)  Länge Lp in Taktperioden [T]
                  totale mittlere Pulslänge = (Lp + 2.5) * T
     
     Register 2 out:       Länge der Totzeit
             Bits (TBITS-1..0)  Länge Ld in Taktperioden [T]
                  totale mittlere Totzeitlänge = (Ld + 3.5) * T
     

Jumper Programmierung:
(x = Jumper set, - = Jumper not set)

     J15        x    manuelle (Jumper) Programmierung
     J14        x    paralysierende Totzeit
                -    nicht-paralysierende Totzeit
     J(13..0)   x    Länge der Totzeit Ld in Taktperioden [T]
                     (z.Z. nur J(9..0) belegt!!! ISP-Chip voll)
                         totale mittlere Totzeit = (Ld + 3.5) * T
                         totale mittlere Pulslänge = (Ld/2 + 2.5) * T

Pulslänge und Totzeit sind um +-0.5 T unscharf!
(Siehe Mittlere Totzeit.)


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4.8.5 Anwendungen

Die folgenden Beispiele wurden mit Monte-Carlo-Simulation gerechnet, da für echte Messungen keine ausreichend gute Poisson-verteilte Ereignisraten zur Verfügung standen. Der Versuch das Ganze mittels Faltungsintegralen zu berechnen ist ebenfalls an der Komplexität der Probleme gescheitert.

Die Abstandsverteilung von Poisson-verteilten Ereignissen ist eine abfallende Exponentialfunktion, in logarithmischer Darstellung also eine Gerade. Eine solche Verteilung lässt sich aus Zufallszahlen leicht herstellen, sodass eine Monte-Carlo-Rechnung ein bequemes Werkzeug zur Untersuchung der Auswirkungen einer Totzeit bei den verschiedenen Anwendungen ist.

Mehr zu Totzeitverlusten und Abstandsverteilungen finden Sie in den Zählratenstatistik-Betrachtungen: HTML-Version, PDF-Version.



4.8.5.1 Dominierende Totzeit

Hier soll untersucht werden, in wiefern eine dominierende Totzeit geeignet ist, unbekannte oder wechselnde Totzeiten so zu überdecken, dass Totzeitkorrekturrechnungen möglich werden.

Wie man mit Hilfe der folgenden Grafik leicht einsieht, kann eine solche dominierende Totzeit nur näherungsweise funktionieren.

Für eine nicht-paralysierende dominierende Totzeit ergibt sich folgendes Verhalten: sobald ein Ereignis in dem Bereich T1-T0 bis T1 eintrifft wird die effektive Totzeit über die dominierende Totzeit hinaus verlängert. Die Totzeitverluste werden daher größer sein als die dominierende Totzeit erwarten lässt.

Bei einer paralysierenden dominierenden Totzeit verhält es sich gerade umgekehrt: fällt ein Ereingnis in den Bereich 0 bis T0 so wird keine neue Totzeit angestoßen, die effektive Totzeit wird also zu kurz und die Totzeitverluste werden geringer als erwartet.

Mit einer bekannten primären Totzeit lassen sich diese Korrekturen natürlich berechnen. Aber eine dominierende Totzeit kommt ja gerade dann zum Einsatz wenn dies nicht der Fall ist. Eine Rechnung kann aber zeigen in welcher Größenordnung diese Korrekturen zu erwarten sind und wie man sie eventuell minimieren kann. Wie Simulationen gezeigt haben, sind die Korrekturen für eine nicht-paralysierende dominierende Totzeit deutlich kleiner als für eine paralysierende.

     R:  Eingangsrate vor allen Totzeiten
     r:  Ausgangsrate nach den Totzeiten
     r': Ausgangsrate bei T0 = 0
     T0: primäre Totzeit
     T1: dominierende Totzeit (nicht-paralysierend V1=R*T1)
     V0: zusätzliche Totzeitverluste durch T0 bei T0 < T1
     V1: Totzeitverluste durch T1 bei T0 = 0

Nicht-paralysierende dominierende Totzeit
Die primäre Totzeit wird ebenfalls als nicht-paralysierend vorausgesetzt.

Die Totzeitverluste V1 im Intervall T1 sind

     V1 = R*T1
     r' = 1 / (1 + V1)

Mit der Wahrscheinlichkeit R*T0 trifft ein Ereignis im Intervall T1-T0 bis T1 ein und verlängert die Totzeit im Mittel um T0/2. Die zusätzlichen Totzeitverluste ergeben sich damit zu

     V0 = (R*T0)^2 / 2 für  0 < T0 <= T1/2

Sobald T0 größer als T1/2 wird muss man allerdings etwas anders rechnen und erhält

     V0 = (R*T0)^2 / 2 * [-(T1/T0)^2 + 4T1/T0 -3] für T1 >= T0 >= T1/2

Der zusätzliche Term ist 1 für T0 = T1/2 und fällt monoton auf 0 für T0 = T1, d.h. man kann die Korrektur V0 klein halten wenn man T0 = T1 anstrebt. Als Abschätzung für V0 nach oben kann man (R*T0)^2 / 2 verwenden. Da die Korrektur glücklicherweise quadratisch eingeht, ist sie in vielen Fällen mit R*T0<<1 vernachlässigbar.

Die totalen Totzeitverluste betragen

     V = V1 + V0

Mit Hilfe der Verlustraten r*V0 und r*V1 berechnet sich die Ausgangsrate r und durch Umkehr die Totzeitkorrekturformel zu

     r = R - r*V = R / (1 + V1 + V0) = R / (1 + R*T1 + Z*(R*T0)^2/2)
     R = (1 - r*T1) / Z*r*T0^2 * (1 - SQRT[1 - 2*Z*(r*T0)^2 / (1 - r*T1)^2]
     mit Z = 1                        für T1/2 >= T0 >= 0
         Z = [-(T1/T0)^2 + 4T1/T0 -3] für T1 >= T0 >= T1/2

Die folgende Rechnung zeigt welche zusätzlichen Totzeitverluste durch T0 zu erwarten sind. Es wird eine obere Grenze für diese Korrektur K abgeschätzt.

     r = (1 + K) * r'
     K = (r - r') / r' = V0 / (1 + V1 + V0)

K erreicht bei festem R und T1 ein Maximum bei

     T0 = 2/3*T1
     Kmax = 2/3 * (R*T1)^2 / (1 + R*T1)
     
     RT1  1+Kmax     r'      r     R-r'    r'-r
     0.1  0.9940  0.9091  0.9036  0.0909  0.0055
     0.2  0.9783  0.8333  0.8152  0.1667  0.0181
     0.3  0.9559  0.7692  0.7353  0.2308  0.0339
     0.4  0.9292  0.7143  0.6637  0.2857  0.0506
     0.5  0.9000  0.6667  0.6000  0.3333  0.0667
     0.6  0.8696  0.6250  0.5435  0.3750  0.0815
     0.7  0.8388  0.5882  0.4934  0.4118  0.0948
     0.8  0.8084  0.5556  0.4491  0.4444  0.1065
     0.9  0.7787  0.5263  0.4098  0.4737  0.1165
     1.0  0.7500  0.5000  0.3750  0.5000  0.1250

Paralysierende, dominierende Totzeit
Rechnung schwierig, noch ungelöst....

Simulationsrechnungen
Die folgenden Grafiken sind Ergebnisse von Monte-Carlo-Simulationen. Sie zeigen die Abstandsverteilungen von Poisson-verteilten Ereignissen nach Durchlaufen von ein bzw. zwei Totzeiten. Wie man sieht haben Totzeiten einen markanten Einfluss auf die Abstandsverteilung und sind nicht nur ein Abschneiden von kurzen Abständen.
abb4751.png

abb4752.png

abb4753.png



4.8.5.2 Beseitigen von Nachimpulsen



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4.8.6 Messungen

Der programmierbare Mittelwert der Totzeit ist durch Signallaufzeiten fehlerbehaftet. Der genaue Wert kann mit Doppelpulsgenerator, Oszillograph und passendem Zeitnormal bestimmt werden:

Messung der tatsächlichen Totzeit mit einem Doppelpulser (Dez. 2001)
Das Scope wurde mit dem Quarz auf dem Deadtime-Board geeicht.

10 MHz Clock

     Logikbaustein : ispLSI1032E-70
     Clock         : 10 MHz
     Doppelpulsrate: 15.3 kHz
     
               Doppelpulsabstand       (Out - In/2) / In/2
             1       300ns                   .000
             2       320ns                   .130
             3       340ns                   .316
             4       360ns                   .518
             5       380ns                   .718
             6       400ns                   .904
             7       420ns                  1.00
     
     Fit (Origin) Werte 2 - 6 mit y = a0 + a1 * x
     a)	a0 = -3.0828 +- .00413
     	a1 = .01 fest
     	y = .5  =>  x = 358.3 +- .4
     b)	a0 = -2.9928 +- .03141
     	a1 = .00975 +- .00009
     	y = .5  =>  x = 358.3
     
     Totzeit= n * T + 3.5 * T + 8.3ns;  T = 100ns; n = prog. Zeit

20 MHz Clock
     Logikbaustein : ispLSI1032E-70
     Clock         : 20 MHz
     Doppelpulsrate: 15.3 kHz
     
     (unter 200ns löste der In-Zähler (U/D-Zähler) die Doppelpulse
     nur noch teilweise auf, weshalb diese Werte zu hoch ausfallen müssen!)
               Doppelpulsabstand       (Out - In/2) / In/2
             1       150ns                   .000
             2       160ns                   .045
             3       170ns                   .166
             4       180ns                   .341
             5       190ns                   .572
             6       200ns                   .805
             7       210ns                  1.00
     
     Fit (Origin) Werte 2 - 6 mit y = a0 + a1 * x
     a)	a0 = -3.2142 +- .01798
     	a1 = .02 fest
     	y = .5  =>  x = 185.7 +- .9
     b)	a0 = -3.081 +- .25353
     	a1 = .01926 +- .0014
     	y = .5  =>  x = 185.9
     Fit (Origin) Werte 2 - 6 mit y = a0 + a1 * x + a2 * x**2
     a)	a0 = 3.359 +- 1.08274
     	a1 = -.05274 +- .01209
     	a2 = .0002 +- .00003
     	y = .5  =>  x = 187.4
     
     Totzeit= n * T + 3.5 * T + 10.7ns;  T = 50ns; n = prog. Zeit


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4.8.7 Totzeit-Rechnungen

siehe auch Zählratenstatistik: HTML-Version, PDF-Version.



4.8.7.1 Mittlere Totzeit

Da die Totzeitkarte digital mit einem Quarztakt T arbeitet ist die Totzeit auf +-T/2 unscharf. Der Mittelwert liegt etwa bei 0.5T und ist Zählraten abhängig, da eine vorausgehende Totzeit immer mit einem Clock-Tick endet und der Abstand zweier aufeinanderfolgender Pulse eine R * exp(-Rt) -Verteilung hat.

Rechnung für das erste Intervall nach einer Totzeit:

     Zeit:               t
     Clock-Periode:      T
     Ereignisrate:       R
     Abstandsverteilung: D(t) = R * exp(-Rt)
     
     Totzeitmittel:
             M = Int[0-T]((T - t) * D(t))dt / Int[0-T](D(t))dt
                 Int[0-T](T * D(t))dt    = T * (1 - exp(-RT))
                 Int[0-T](-t * D(t))dt   = -T / RT * (1 - (RT + 1) * exp(-RT))
                 Int[0-T](D(t))dt        = 1 - exp(-RT)
             M = T * {1 - [1 - (RT + 1) * exp(-RT)] / [RT * (1 - exp(-RT)]}
     RT -> 0:	M -> 1/2 * T
     RT -> unendl.:	M -> 1 * T
     RT << 1.0:	M ~ (.5 + R*T/12) * T
     		FM = (M - .5*T)/.5*T = R*T/6
     RT = .01:	M = .500833 * T
     RT = .1:	M = .50833 * T
     RT = 1.0:	M = .5820 * T

Die Korrekturen sind vernachlässigbar;
z.B. 10MHz Clock; 1MHz Rate: 0.8ns Abweichung.

Da die Abstandsverteilung der Pulse eine exp(-Rt) - Verteilung ist, errechnet sich für M bei Eintreffen des nächstfolgenden Pulses in eine der nachfolgenden Clock-Perioden n der gleiche Wert:

     D'(t) = R * exp(-R(t+nT)) = D(t) * exp(-RnT)
     M = Int[0-T]((T - t) * D(t))dt / Int[0-T](D(t))dt

Anm. zur Abstandsverteilung von zufälligen (Poisson-verteilten) Ereignissen:
Man erhält sie als negative Änderung der Wahrscheinlichkeit, dass von 0 bis t kein Ereignis eintrifft: ???
     D(t) = -d(exp(-Rt) / dt = R * exp(-Rt)


4.8.7.2 Korrekturformeln für nicht-paralysierende Totzeit

Die Totzeit-Korrekturformeln für konstante, nicht-paralysierende Totzeit sind:

     Zeit:            t
     Clock-Periode:   T
     In-Rate:         R
     Out-Rate:        r
     Totzeitverluste: v
     Totzeit:         Z
     
         v = r * R * Z
         R = r + v = r / (1 - r*Z)
         r = R / (1 + R*Z)

Für die unscharfe Totzeit, wie sie die Totzeitkarte liefert, ist eine Mittelung über die auftretenden Totzeiten nötig. Es werden gleichverteilte Totzeiten angenommen:

         r' = int[Z1,Z2](r)dZ / int[Z1,Z2]dZ
                 int[Z1,Z2](r)dZ = ln(1 + R*Z2) - ln(1 + R*Z1)
                 int[Z1,Z2]dZ = T
         r' = 1/T * ln[(1 + R*Z2)/(1 + R*Z1)]        (Z1 = Z-T/2; Z2 = Z+T/2)
            = 1/T * ln[(1 + R*Z + R*T/2) / (1 + R*Z - R*T/2)]
            = 1/T * ln[(1 + R*T/2/(1 + R*Z)) / (1 - R*T/2/(1 + R*Z))]
            = 1/T * [ln(1 + r*T/2) - ln(1 - r*T/2)]
     rT << 1:    r' ~ r * (1 + (r*T)**2 /12)
                 Fr'= |(r'-r)/r| = (r*T)**2 /12 = (R*T/(1 + R*Z))**2 /12
     rT -> 0:    r' -> r
     
         R' = (exp(r*T) - 1) / [(Z + T/2) - (Z - T/2)*exp(r*T)]
            = (1 - exp(-r*T)) / ((Z + T/2)*exp(-r*T) - (Z - T/2))
     rT << 1:    R' ~ R/(1 - (r*T)**2 /12)
                 FR'= |(R'-R)/R| = (r*T)**2 /12 = (R*T/(1 + R*Z))**2 /12
     rT -> 0:    R' -> R

Die Korrekturen sind vernachlässigbar klein;
z.B. 10MHz Clock; Rate R=1MHz; Totzeit Z=1us: Fr' = FR' = .02%



4.8.7.3 Korrekturformeln für paralysierende Totzeit

Die Totzeit-Korrekturformeln für konstante, paralysierende Totzeit sind:

     Zeit:            t
     Clock-Periode:   T
     In-Rate:         R
     Out-Rate:        r
     Totzeitverluste: v
     Totzeit:         Z
     
         alle mit kürzerem Abstand als Z gehen verloren
         v = R * Int[0,Z](R*exp(-R*Z))
           = R * (1 - exp(-R*Z))
         r = R - v = R * exp(-R*Z)
         R = Umkehrung nur numerisch lösbar und doppeldeutig!
     
     numerische Lösung mit Newton Näherung für R*T < .99:
         R = r * (1 + r*Z);	/* first approximation */
         for(i=0; i<10; i++) {
             f = R * exp(-R*Z) - r;
             d = exp(-R*Z) * (1 - R*Z);
             R = R - f / d;            /* Newton */
         }

Für die unscharfe Totzeit, wie sie die Totzeitkarte liefert, ist eine Mittelung über die auftretenden Totzeiten nötig. Es werden gleichverteilte Totzeiten angenommen:

         v' = int[Z1,Z2](v)dZ / int[Z1,Z2]dZ
                 int[Z1,Z2](v)dZ = R*(Z2-Z1) + exp(-Z2*R) - exp(-Z1*R)
                 int[Z1,Z2]dZ = T        (Z1 = Z-T/2; Z2 = Z+T/2)
         v' = R*[1- 1/(R*T) * exp(-R*Z) * (exp(R*T/2) - exp(-R*T/2))]
         r' = R - v' = R * exp(-R*Z) / (R*T) * (exp(R*T/2) - exp(-R*T/2))
            = r / (R*T) * (exp(R*T/2) - exp(-R*T/2))
         Fr'= |(r'-r)/r| =
            = 1/(R*T) * (exp(R*T/2) - exp(-R*T/2)) - 1
     RT << 1:   Fr' ~ (R*T)**2 /24

Die Korrekturen sind vernachlässigbar klein;
z.B. 10MHz Clock; Rate R=1MHz; Totzeit Z=1us: Fr' = .04%

         R' = Umkehrung nur numerisch lösbar und doppeldeutig!
     numerische Lösung mit Newton Näherung für R*T < .99:
         R = r * (1 + r*Z);        /* first approximation */
         for(i=0; i<10; i++) {
             f = 1/T * exp(-R*Z) *(exp(R*T/2.) - exp(-R*T/2.)) - r;
             d = exp(-R*Z) * (-Z/T*(exp(R*T/2.) - exp(-R*T/2.))
                             + 1/2.*(exp(R*T/2.) + exp(-R*T/2.)));
             R = R - f / d;        /* Newton */
         }


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4.9 CAN Controller


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4.9.1 Aufgabe, Funktion

Der CAN-Bus (Controller Area Network) wurde von Bosch entwickelt zur Datenerfassung und Steuerung in Automobilen. Auf Grund der außerordentlichen Fehlertoleranz des CAN-Protokolls (Hamming Distanz = 6) sowie seiner Fähigkeit zur Selbstarbitrierung und seiner Multi-Master-Fähigkeit eignet er sich auch hervorragend zum Einsatz bei Experimenten und wird inzwischen gelegentlich auch dazu verwendet.
Details findet man z.B. unter:
http://www.can.bosch.com
http://www.mjschofield.com

Die CAN-Controller-Karte ist ein Interface zwischen dem Routing-Bus und dem CAN-Bus unter Verwendung des CC770 CAN-Controller-Bausteins von Bosch. Die Steuerung erfolgt über einen programierbaren ispLSI1032E Logikbaustein. Für die Initialisierungsdaten enthält die Karte einen EPROM.

Die CAN-Controller-Karte ist nicht galvanisch getrennt vom CAN-Bus, was zur Folge hat, dass alle am CAN-Bus angeschlossenen Einheiten eine solche galvanische Trennung haben sollten, falls sie nicht am gleichen 220V Netz angeschlossen sind und sich nicht räumlich dicht beieinander befinden.

Der CAN-Bus muss an beiden Enden mit 120 Ohm abgeschlossen sein. Auf der CAN-Controller-Karte kann mittels Jumper ein solcher Abschlusswiderstand aktiviert werden, was aber nur sinnvoll ist, wenn die Karte am Ende des Busses angeschlossen ist!

Nachdem die Karte mit Spannung versorgt ist, initialisieren sich zunächst die ispLSI1032E und CC770 Bausteine, danach werden die EPROM-Daten zum CC770 CAN-Controller übertragen. Das initialisieren des CC770 mit den EPROM-Daten kann auch jederzeit mit einen Init-Befehl durch die Software erfolgen. Danach kann die Software die vorausgegangene Initialisierung beliebig ändern, um eine passende Konfiguration zu erhalten. Die Initialisierung kann auch vollst¨dig durch Software erfolgen, ein EPROM muss dann nicht vorhanden sein.

Die CAN-Controller-Karte belegt zwei Registeradressen des Address-Decoders (Siehe Address-Decoder.).



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4.9.2 Bedienelemente

LED "Select": leuchtet, wenn eines der zwei Register adressiert wird
9-pol. DSUB-Stecker: Anschlussstecker für den CAN-Bus
on Board Jumper: Option für den CAN-Bus-Abschlusswiderstand



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4.9.3 Programmierung

Überblick:

     Register 0 out:    Control/Mode/Address output
         Bit 15 == 0        Control output
             Bit 14             Reset command
             Bit 13             Init command
         Bit 15 == 1        Mode/Address output
             Bits 11..08        Mode register
             Bits 07..00        Address register
     
     Register 0 in:     Status input
             Bit 14             Reset command activ
             Bit 13             Init command activ
             Bit 07             Controller busy
             Bit 06             Interrupt flag
             Bit 03             Error flag
     
     Register 1 in/out: Data Register
             Bits 07..00        8 bit data transfer
             Bits 15..00        16 bit data transfer (project)

Mode-Register:
                     0               1
     x---     read data      write data    direction of data transfer
     -x--    8 bit data    (16 bit data)   currently only 8 bit transfers
     --x-    fixed addr      incr. addr    address auto increment
     ---x      not used        not used

Address-Register:
Der CC770 CAN-Controller von Bosch hat 256 adressierbare Register, deren Funktion in der CC770 Anleitung zu finden ist: http://www.can.bosch.com/docu/InternetSpecification_CC770.pdf oder InternetSpecification_CC770.pdf. Für einen Datentransfer mit einem dieser Register des CC770 ist zuerst das Adressregister der CAN-Controller-Karte mit der gewünschten CC770-Registeradresse zu laden. Im Modus Address-Inkrement wird das Adressregister nach jedem Datentransfer um eins erhöht, um fortlaufende Daten ohne neue Adressierung lesen zu können.

Command-Register:

Status-Register:


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4.10 8-Kanal 12-Bit ADC


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4.10.1 Aufgabe, Funktion

Die 8-Kanal 12-Bit ADC-Karte wurde entwickelt um die Plattenströme der neuen Elektronenkanone in Labor 017 zu überwachen.

abbADC1.png

abbADC2.png

Ergebnisse eines linearen Fits von 0.5V bis 9V Sollwert für die ADC-Kanäle 0 bis 7.

     Gleichung       y = A + B*x [mV]
                ADC-Board1             ADC-Board2
      A0     -20.9   +- 0.3         -21.7   +- 0.4
      B0       2.31  +- 0.05          3.15  +- 0.07
      A1     -21.5   +- 0.4         -21.5   +- 0.4
      B1       0.79  +- 0.08          3.66  +- 0.08
      A2     -21.6   +- 0.4         -21.7   +- 0.3
      B2       2.13  +- 0.07          4.56  +- 0.05
      A3     -21.5   +- 0.4         -21.4   +- 0.3
      B3       3.30  +- 0.07          3.37  +- 0.05
      A4     -21.5   +- 0.4         -22.3   +- 0.2
      B4       3.68  +- 0.07          2.83  +- 0.04
      A5     -22.2   +- 0.4         -22.1   +- 0.3
      B5       0.46  +- 0.08          2.78  +- 0.05
      A6     -21.7   +- 0.4         -22.5   +- 0.4
      B6      -0.26  +- 0.07          2.30  +- 0.07
      A7     -22.2   +- 0.2         -23.5   +- 0.4
      B7       3.21  +- 0.04          3.63  +- 0.07
     
     A0    -17.81631 +- 0.36094
     B0      1.17450 +- 0.06755
     A1    -17.31443 +- 0.26169
     B1      0.59412 +- 0.04897
     A2    -17.73253 +- 0.35248
     B2      0.98035 +- 0.06596
     A3    -18.01110 +- 0.33027
     B3      2.23223 +- 0.06181
     A4    -18.16802 +- 0.30115
     B4      2.63357 +- 0.05636
     A5    -17.72569 +- 0.41256
     B5     -0.74348 +- 0.07721
     A6    -17.79580 +- 0.4471
     B6     -1.35637 +- 0.08367
     A7    -18.22818 +- 0.37118
     B7      2.15909 +- 0.06946
     
     A0    -17.81631 +- 0.36094       -18.42244 +- 0.39507
     B0      1.17450 +- 0.06755         2.27836 +- 0.06305
     A1    -17.31443 +- 0.26169       -18.43301 +- 0.29590
     B1      0.59412 +- 0.04897         3.70690 +- 0.04722
     A2    -17.73253 +- 0.35248       -18.09811 +- 0.33390
     B2      0.98035 +- 0.06596         3.54296 +- 0.05328
     A3    -18.01110 +- 0.33027       -18.55780 +- 0.36544
     B3      2.23223 +- 0.06181         2.40070 +- 0.05832
     A4    -18.16802 +- 0.30115       -18.51179 +- 0.33983
     B4      2.63357 +- 0.05636         1.82093 +- 0.05423
     A5    -17.72569 +- 0.41256       -18.90742 +- 0.33075
     B5     -0.74348 +- 0.07721         1.89731 +- 0.05278
     A6    -17.79580 +- 0.44710       -19.03359 +- 0.36677
     B6     -1.35637 +- 0.08367         1.44670 +- 0.05853
     A7    -18.22818 +- 0.37118       -19.29849 +- 0.39532
     B7      2.15909 +- 0.06946         2.62594 +- 0.06309


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4.10.2 Bedienelemente

     LED "Busy " :  Anzeige einer Schreiboperation
     TP          :  Testpunkt zur Ausgabe von internen Signalen des ispLSI1032E


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4.10.3 Programmierung

Die MCP3208-Karte belegt eine Control-Routing-Adresse für Ein/Ausgabe (Siehe Address-Decoder.). Mit der Ausgabe der ADC-Kanalnummer startet der ADC die Konvertierung des Analogsignals des angegebenen Kanals. Die Konvertierung benötigt 19 * 600ns = 11400ns. Während dieser Zeit wird das Acknowledge-Signal (AddAcc) für die Adressierung unterdrückt und erneute ADC-Starts werden ignoriert. Eingaben während dieser Konvertierungsphase liefern ungültige Werte und haben als Kennung das höchstwertige Bit gesetzt (0x8xxx). Dies könnte neben der Abfrage des AddAcc-Signals ebenfalls zur Synchronisierung mit dem ADC genutzt werden, es hat sich jedoch gezeigt, dass eine solche Eingabeoperation auf der Analogseite zu einer erheblichen Störung führt (ca. 30mV Schwankungen im Ergebnis). Nach der Konvertierungsphase kann das 12-bit Ergebnis beliebig oft mit einem Eingabebefehl abgerufen bzw. eine neue Konvertierung gestartet werden.

Zur Synchronisation mit dem ADC stehen zwei Statusabfragen zur Verfügung. Die Abfrage des Routing Status ist die bessere Variante da eine Dateneingabe mit Prüfung des Statusbits auf der ADC-Karte zu einer digitalen Störung führt!

     Register Ausgabe:   Ausgabe der Kanalnummer
         Bits 15..04     0
         Bits 03..00     Kanalnummer 0-7
     
     Register Eingabe:   Status/ADC-Daten Eingabe
         Bit 15 == 1     ADC busy, Daten ungültig
         Bit 15 == 0     ADC ready, Daten gültig
         Bits 11..00     ADC Daten
     
     Routing Status Eingabe:
         (Routing Status & 0x0008) != 0 -> ADC busy, Daten ungültig
         Diese Statusabfrage ist nur bei Verwendung einer neuen
         Address-Decoder-Karte (EW 3/04) möglich da die alten
         ebenfalls dieses Bit bedienen.
         (Siehe Address-Decoder.)


4.10.4 Analoge Bauteile

Die acht Eingänge sind mit dem AD620B Instrumentation Amplifier bestückt:

                         Typ     Max
     Nonlinearity        10      95   ppm
     Gain Error         0.10    0.15  %
     Input Offset        15      50   uV
     Output Offset      200     500   uV


Die Konvertierung erfolgt mit einem 12-bit, 8-Kanal ADC MCP3208B:

                                     Typ     Max
     Integral Nonlinearity        +-0.75    +-1   LSB
     Diffenrential Nonlinearity   +-0.5     +-1   LSB
     Offset Error                 +-1.25    +-3   LSB
     Gain Error                   +-1.25    +-5   LSB
     ( 1 LSB = 2.4414 mV)



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4.11 Dual 16/18-Bit standalone DAC-Boards

Die dual 16/18-Bit DAC-Karten wurde entwickelt zur Steuerung der Spannungen der verschiedenen Platten der neuen Elektronenkanone in Labor 017. Sie sind keine Control-Routing-Boards und gehören deshalb eigentlich nicht in diese Abteilung der Hardware-Beschreibungen.

Es existieren drei Varianten dieser DACs mit unterschiedlichen Eigenschaften, die sich jedoch alle bezüglich der Programmierung im Rahmen ihrer Möglichkeiten gleich verhalten. Bei den 16 Bit-DACs kommen die zwei niederwertigsten Bits nicht zur Anwendung:

Alle drei DAC-Karten besitzen ein eigenes Netzteil und benötigen nur 230V AC zu ihrem Betrieb. Die Spannungszuführung und Signalabführung erfolgen über eine Steckerleiste in den DAC-Boxen zu deren Rückseite. Die LTC-Karten haben zusätzlich einen dreipoligen Stecker zur Spannungszuführung und 2 * 2 Steckerstifte für die Signale auf dem Board als Einbauversion.

Die DAC-Karten werden über Lichtleiter angesteuert und sind deshalb für einen Betrieb auf höherem Potential geeignet. Als passender Lichtleitersender wurde das PSO14-Control-Routing-Board mit Firmware PSO32 (Siehe Serielle Ausgabe (PSO14).) entwickelt. Die Datenübertragung benötigt ca. 19us.

Die Ausgänge der DACs sind potentialfrei, deshalb ist Folgendes zu beachten:

Die DAC-Karten sollten vorzugsweise ganz in der Nähe der zu steuernden Hochspannungsnetzgeräte platziert werden damit nur eine kurze Leitungslänge für die analogen Steuersignale benötigt wird.



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4.11.1 Probleme und Lösungen

Durchlaufverzögerung des LWL-Empfängers SFH551V
Der SFH551V ist relativ zum Bit-Takt (400ns) ziemlich lahm. Insbesondere störend für das Timing sind die unterschiedlichen Durchlaufverzögerungen für Licht-an und Licht-aus, die zu einer Verkürzung des elektrischen Licht-aus Signals um bis zu max. 150ns führen, je nach Intensität des LWL-Signals und Temperatur. Hinzu kommen noch 50ns Unschärfe durch das Einsychronisieren auf den internen Clock-Takt (20MHz). Das Timing kann bis auf 200ns verkürzte Bits sicher erkennen, gemessen am Ausgang des SFH551V. Im Zweifel hilft ein längeres LWL-Kabel.
Auf einer PSO14-Karte musste ein LWL-Sender ausgetauscht werden da er zu hell war und den SFH551V völlig übersteuerte.


Störungen durch das Schaltnetzteil
Für die verbauten Morsun Schaltnetzteile wird Ripple & Noise mit max. 100mVss im Datenblatt angegeben. Tatsächlich wurde auf den Morsun-Ausgängen eine gedämpfte Hf-Störung (~2MHz, ~150mVss) im Takt der Schaltfrequenz (T~7/14us) angeregt, die auch genau so auf den DAC-Ausgängen zu beobachten war.

Mit folgenden Änderungen konnte die Hf-Störung für die DAC2752/2758 erheblich reduziert werden:

  1. Nachrüsten der vergessenen 100nF SMD-Kondensatoren an den Morsun-Ausgängen.
  2. 10nF, Cy zwischen Schutzerde und 5V-GND.
  3. 3.9nF, Cy zwischen Schutzerde und +-15V-GND.
    (3.9 + 6.8)nF führten zu keiner weiteren Verbesserung.
    5V-GND und 15V-GND sind auf der DAC-Karte verbunden.
    Vor (1) führten 10nF zu einem Hin- und Herflippen im Sekundentakt.
  4. Standard-Einbaustecker mit Netzfilter in Netzzuleitung und einem zusätzlichen 20nF Entstörkondensator zwischen den Zuleitungen, ohne den das Ergebnis aber gleich war.
Mit diesen Maßnahmen lässt sich die Hf-Störung auf einen durch den Schaltvorgang hervorgerufenen low/high-Zacken (je 100ns) von 10mVss reduzieren. Dazwischen ca. 5mVss Restwelligkeit.

Die Messungen wurden als Differenzmessung mit Tastkopferdung an Schutzerde durchgeführt.

Bei Betrieb der Karte in einer der DAC-Boxen erhält man am Diodenstecker das gleiche Ergebnis. Allerdings erst nach Umlöten der falsch gepolten Netzfilter.

Bei Anschluss des alten FUG (1.5kV, +Pol geerdet) über 1.5m geschirmtes Kabel treten gedämpfte Schwingungen auf (500mVss, 10MHz).

???????????
Steckt die Karte in einer der Boxen, so ist das Ergebnis nicht ganz so gut: es wird eine gedämpfte Schwingung (20mVss) angeregt. Möglicherweise ist das Netzfilter unpassend? Alle Karten in der Box haben ein gemeinsames Netzfilter. Eine unbehandelte Nachbarkarte war mit ca. 20mVss sichtbar.

???????????
Die Differenz zwischen OUTa und aGND (2 Tastköpfe, Tastkopfmasse an aGND und Schutzerde) ist deutlich kleiner (10mV). Dann überträgt sich aber die Störung auf KEPCO und FUG (Netzfilter fehlt!). Mit Netzfilter keine Übertragung auf das KEPCO. Nur eine seltene Störung (Sekundenabstand), die immer da ist, tritt auf. Sobald aber Oszi-Masse an DAC-Out angeklemmt wird, zeigt das KEPCO die seltene Störung verstärkt.
???? Anschluss Regelung
???? Anschluss FUG

Wird damit die Kathodenregelung (Sweep) gesteuert, so ist am Ausgang des KEPCO diese Störung (~40mVss) synchron(?!) mit einem 50Hz-Brumm (~40mVss) zu beobachten. Mit den alten DAC-Karten mit linearen Netzteilen tritt nur in Sekundenabständen eine ähnliche Störung auf.

50Hz-Brumm an KEPCO Ausgang: Die DAC-Ausgänge haben je nach dem wo sie positioniert sind einen geringen Brummanteil (<5mVss). Im Verbund mit der Kathodenspannungsregelung (Spannungsteiler, Regelung, KEPCO) tritt jedoch zum Teil erheblicher Brumm auf.

     alle Geräte abgeschaltet und Netzstecker von:
     Regelung     aus   ein   ein   ein   ein   ein   ein
     KEPCO        aus   aus   ein   aus   ein   ein   gedreht
     FUG          aus   aus   aus   ein   ein gedreht ein
     Brumm [mVss]   2     2    10     5    15    30    30
     alle Geräte eingeschaltet, 1/200 Teiler
     ohne Masseverbindung zwischen den Geräten:       60mVss
     mit Masseverbindung zwischen Regelung und KEPCO: 60mVss
     mit Masseverbindung zwischen Regelung und FUG
       und spezieller Leitungsführung:                10mVss
     alle Geräte eingeschaltet, 1/1000 Teiler
     ohne Masseverbindung zwischen den Geräten:           600mVss
     mit Masseverbindung zwischen Regelung und KEPCO:    1000mVss
     mit Masseverbindung zwischen Regelung, Teiler, KEPCO: 80mVss
       lässt sich durch zusätzliche Verbindung vom
       Deckel der Regelung zum Teiler noch reduzieren:     30mVss
     mit Masseverbindung zwischen Regelung und FUG:       200mVss
     mit Masseverbindung zwischen Regelung, Teiler, FUG:  200mVss


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4.11.2 DAC2752/2758-16/18-PSO32



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4.11.2.1 Funktion (DAC2752/2758)

Zum Einsatz kommen sogn. Demo-Boards DC1684A mit den DACs LTC2752 (16 Bits) bzw. LTC2758 (18 Bits), die auf eine Europakarte mit Netzteil, LWL-Empfänger, Offset-/Gain-Abgleich und einem FPGA zur Steuerung montiert sind.



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4.11.2.2 Bedienelemente (DAC2752/2758)

Weitere Infos siehe: DEMO MANUAL DC1684A und LTC2752/LTC2758 Data Sheets


Manuelle Einstellung des Spannungsbereichs auf dem DC1684A-Board
     Jumper MSPAN
              0   programmierte Einstellung, beide DACs getrennt
              1   manuelle Einstellung mittels Sn, beide DACs gemeinsam
     
     Jumpers  S2   S1   S0
               0    0    0     0V to 5V
               0    0    1     0V to 10V
               0    1    0    -5V to 5V
               0    1    1   -10V to 10V
               1    0    0  -2.5V to 2.5V
               1    0    1  -2.5V to 7.5V

Offset und Gain Abgleich
Mittels vier Potis können, falls nötig, Offset und Gain abgeglichen werden wenn die zugehörigen Jumper auf EXT gesetzt sind:
                    Jumper    Poti
         Offset-A   VOSADJA    ?
         Gain-A     GEADJA     ?
         Offset-B   VOSADJB    ?
         Gain-B     GEADJB     ?

Weitere Jumpers mit fester Einstellung
     Jumper   Position
     VREFA       5V      Referenzspannungsquelle DAC-A
     VREFB       5V      Referenzspannungsquelle DAC-B
     VCC         REF     5V Spannungsquelle
     !CLR         1      Asynchrones Clear
     !LDAC        1      Asynchrones Load
     !RFLAG       1      Reset Flag Output

Anschlüsse und Testpunkte
     LWL-Buchse       :  Lichtleiterempfänger
     DACA Stecker OUTA:  Kanal A analoges Ausgangssignal
     DACA Stecker GNDA:  Kanal A analoge Masse
     DACB Stecker OUTB:  Kanal B analoges Ausgangssignal
     DACB Stecker GNDB:  Kanal B analoge Masse
     TP 0             :  Serielle LWL Daten
     TP 1             :  Serielle DAC Daten
     TP 2             :  DAC Chip Select
     TP 3             :  DAC Clock
     
     230 V Netzspannung an Steckerleiste VG32AC:
     24 a,c   Nullleiter
     28 a,c   230V Leiter
     32 a,c   Schutzleiter
     
     230 V Netzspannung an Stecker:
     ???   Nullleiter
     ???   230V Leiter
     ???   Schutzleiter


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4.11.2.3 Programmierung (DAC2752/2758)

Die DAC2752/2758-Karten erhalten ihre Daten über Lichtleiter. Ein geeigneter LWL-Sender ist die PSO14-Karte mit Firmware PSO32 (Siehe Serielle Ausgabe (PSO14).).

Das Format der DAC-Daten ist das gleiche für die DAC2752- und DAC2758-Karten. Für die DAC2752-Karten werden die beiden niederwertigsten Bits jedoch nicht verwertet. Die Read Back Funktion der DACs wird nicht unterstützt.
Bit-Folge, MSB zuerst:

      4 Bit   DAC-Kommando
              0 0 1 0    Write Span DACn
              0 0 1 1    Write Code DACn
              0 1 0 0    Update DACn
              0 1 0 1    Update all DACs
              0 1 1 0    Write Span DACn, Update DACn
              0 1 1 1    Write Code DACn, Update DACn
      4 Bit   DAC-Adresse
              0 0 0 x    DACA
              0 0 1 x    DACB
              1 1 1 x    all DACs
     Danach folgt der DAC-Code bzw. der Span-Code, MSB zuerst:
     18 Bit   DAC-Code   / 12 Bit   don't care
      6 Bit   don't care / 04 Bit   Span-Code
                         /  8 Bit   don't care


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4.11.2.4 Probleme und Lösungen (DAC2752/2758)

Einschwingverhalten
Das Einschwingen erfolgt exponentiell mit folgenden Halbwertszeiten:

       Bereich [V]   0 - 5   0 - 10
     DAC2752         200ns    500ns
     DAC2758         150ns    250ns

Verhalten beim An-/Abschalten der DAC-Karten
Beim Anschalten der DAC-Karten pendelt die Ausgangsspannung, vermutlich abhängig von dem Verhalten der Spannungsversorgung, zwischen erheblichen positiven und negativen Werten.
Verhalten bei dem HAMEG HM8040-2 Triple Power Supply:

      DAC2752          DAC2758
      1ms  -0.5V       1ms   -2V
     50ms  0->4V      0.1ms   1V
     0.5ms  6V        50ms   -0.5->0V
                       1ms    3V


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4.11.3 DAC5541-16-pso32


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4.11.3.1 Funktion (DAC5541)


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4.11.3.2 Bedienelemente (DAC5541)

Die Funktion einiger Bedienelemente hat sich im Laufe der Weiterentwicklung geändert. So war ursprünglich aus historischen Gründen für jeden Kanal eine eigene LWL-Verbindung vorgesehen, nun wird aber nur noch eine einzige benötigt, weshalb beide jetzt die gleiche Funktion haben. Ebenso haben die Testpunkte eine neue Funktion erhalten.

     LWL-Buchse 0     :  Lichtleiterempfänger Kanal 0 und 1
     LWL-Buchse 1     :  Lichtleiterempfänger Kanal 0 und 1
     DAC0 Stecker OUT :  Kanal 0 analoges Ausgangssignal
     DAC0 Stecker GNDA:  Kanal 0 analoge Masse
     DAC1 Stecker OUT :  Kanal 1 analoges Ausgangssignal
     DAC1 Stecker GNDA:  Kanal 1 analoge Masse
     TP 0 word        :  Serielle LWL Daten
     TP 1 word        :  Serielle DAC Daten
     TP 0 bit         :  DAC Chip Select
     TP 1 bit         :  DAC Clock
     
     230 V Netzspannung an Steckerleiste VG32AC:
     24 a,c   Nullleiter
     28 a,c   230V Leiter
     32 a,c   Schutzleiter


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4.11.3.3 Programmierung (DAC5541)

Die DAC5541-Karte erhält ihre Daten über Lichtleiter. Ein geeigneter LWL-Sender ist die PSO14-Karte mit Firmware PSO32 (Siehe Serielle Ausgabe (PSO14).).

Das Format der DAC-Daten ist das gleiche wie für die DAC2752- und DAC2758-Karten, es kann jedoch nur eine Untermenge der Kommandos ausgeführt werden:

      4 Bit   DAC-Kommando
              nur für die Bit-Muster (0 x 1 1) erhält der DAC5541 neue Daten
      4 Bit   DAC-Adresse
              x 0 0 x    DAC0
              x 0 1 x    DAC1
              x 1 1 x    DAC0 und DAC1
     18 Bit   DAC-Daten, MSB zuerst
      6 Bit   nicht genutzt


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4.11.3.4 Probleme und Lösungen (DAC5541)

Einschwingverhalten
Laut Datenblatt sollten die DACs in ca. 2 us ihren Endwert erreichen. Im Test zeigte sich jedoch, dass sie zunächst ca. 10% überschwingen (auch zu negativen Werten!) um sich dann mit einer Halbwertszeit von ca. 50us exponentiell dem Sollwert zu nähern (Ursache unklar). Dieses Überschwingen konnte kompensiert werden durch 1.5nF * 30KOhm = 45us in der Rückkopplung des AD820. Die Halbwertszeit reduzierte sich damit auf ca. 25us. Nach 250us ist die Abweichung vom Sollwert also nur noch 0.0001.

Verhalten beim An-/Abschalten der DAC-Karte
Beim Anschalten der DAC-Karte sollte der AD5541CR laut Datenblatt einen Reset durchführen. Möglicherweise klappt dies in seltenen Fällen nicht immer.
Beim Abschalten der DAC-Karte geht der Ausgang kurzzeitig zu negativen Werten (ca. -5V) um nach ca. 400ms 0V zu erreichen. Mit einer Diode am Ausgang können diese negativen Werten auf -0.6V/200ms begrenzt werden. Eine gute Idee ist auch, dafür zu sorgen, dass die DACs immer nur gemeinsam mit den Hochspannungsgeräten abgeschaltet werden.


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5 Spezielle Interface-Karten

An dieser Stelle sind Interface-Karten verzeichnet, die nur als Einzelexemplare für ein spezielles Labor/Experiment entwickelt wurden. Details findet man möglicherweise in den Unterlagen der zugehörigen Experimente. Diese Aufstellung enthält auch Oldies, in der Hoffnung, sie eines Tages wieder recyclen zu können.


Up: Spezielle Interface-Karten

5.1 Schrittmotor-Interface (Labor 016)


Up: Schrittmotor-Interface

5.1.1 Aufgabe, Funktion

Interface zu einer Eigenbau-Schrittmotorsteuerung, mit der ein Schlitz durch die Strahlen gefahren wird zur Strahlprofilanalyse (IIF-Messprogramm).

Mit einem Befehl können maximal 65565 Schritte in vorwärts oder rückwärts Richtung ausgeführt werden. Die Schrittgeschwindigkeit wird von der Schrittmotorsteuerung vorgegeben.

Der Schrittmotor wird angehalten bei folgenden Ereignissen:

Das Schrittmotor-Interface belegt vier Registeradressen des Address-Decoders (Siehe Address-Decoder.).


Up: Schrittmotor-Interface

5.1.2 Bedienelemente

Das Schrittmotor-Interface enthält nur einen 7-poligen Phonostecker zum Anschluss der Schrittmotor-Steuerung:

     Pin  Signal
      1    !Schrittmotor online (in)
      2    !Alarm Obergrenze (in)
      3    !Alarm Untergrenze (in)
      4     Schrittmotor-Takt (in)
      5    !Start Motor (out)
      6    !Hochlauf (out)
      7     Masse


Up: Schrittmotor-Interface

5.1.3 Programmierung

     Register 0:           Reset-Kommando (0 Bits)
     
     Register 1 out:       Anzahl der Schrittmotorschritte (16 Bits)
                           im 1-Komplement:
                             0 -> 0xff
                             1 -> 0xfe
     
     Register 2 out:       Start-Kommando, Richtung (1 Bit)
             Bit 0         0 = Schlitz nach unten
             Bit 0         1 = Schlitz nach oben
     
     Register 3 in:        Status-Eingabe
             Bit 15        1 = Schrittmotor ist online
             Bit 14        1 = Schlitz am oberen Limit
             Bit 13        1 = Schlitz am unteren Limit
             Bit 12        1 = busy, Schrittmotor läuft


Up: Spezielle Interface-Karten

5.2 Probenwechsler-Steuerung (Schacht)

!!! unvollständig, mehr im Ordner "Probenwechsler" !!!


Up: Probenwechsler-Steuerung

5.2.1 Aufgabe, Funktion

Die Probenwechsler-Steuerung besteht aus zwei Control-Routing-Karten. Sie wurde entwickelt zur Steuerung des Probenwechslers von H. Schacht (s.h. Diplomarbeit H. Schacht: Ein automatisierter Gamma-Messplatz für Photonenaktivierungsanalyse (1992)).

Der Probenwechsler transportiert mit Hilfe von 4 Schrittmotoren die Proben aus einem Magazin vor den Detektor und wieder zurück. Ein weiterer Motor bedient ein Eingangstor zur Bleiburg, in der gemessen wird. Über 9 Sensoren wird der Transport und der Status des Eingangstores überwacht.

Die Probenwechsler-Steuerung belegt sechs Registeradressen des Address-Decoders (Siehe Address-Decoder.).

Es existiert nur eine handverdrahtet Version der Karten.


Up: Probenwechsler-Steuerung

5.2.2 Bedienelemente

     LED "Busy"     :  Anzeige Probenwechsler-Steuerung aktiv
     LED "Phase 1"  :  Anzeige Phase 1 aktiv
     LED "Phase 2"  :  Anzeige Phase 2 aktiv
     LED "Phase 3"  :  Anzeige Phase 3 aktiv

Die Probenwechsler-Steuerung enthält einen 40-poligen Flachbandstecker zum Anschluss des Probenwechslers:

      Pin  Signal           Pin  Signal
      1-2  Masse            21  !Motor ready (in)
      3    Sensor 1 (in)    23   Motor Error (in)
      4    Sensor 2 (in)    25  !autonomer Stop (in)
      5    Sensor 3 (in)    27   Motor Adress-Bit 0 (out)
      6    Sensor 4 (in)    29   Motor Adress-Bit 1 (out)
      7    Sensor 5 (in)    31   Motor Adress-Bit 2 (out)
      8    Sensor 6 (in)    33  !Motor aktivieren (out)
      9    Sensor 7 (in)    35   Motor-Drehrichtung (out)
      10   Sensor 8 (in)    37   Signale ungültig (out)
      11   Sensor 9 (in)    39   Schritttakt (out)
      12,13..20 Masse       22,24..40 Masse

Mit jeder Modus-Ausgabe wird für ca. 200us "Signale ungültig" gesetzt, damit der Probenwechsler den Augenblick der Signalpegeländerung überbrücken kann.


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5.2.3 Programmierung

     Register 0 out:       Ausgabe Schrittzahl Phase 1 und 3
             Bits  7-0     Schritte Phase 1, Beschleunigung
             Bits 15-8     Schritte Phase 3, Verzögerung
     
     Register 1 out:       Ausgabe Schrittzahl Phase 2
             Bits 15-0     Schritte Phase 2, Konstantlauf
     
     Register 2 out:       Ausgabe Beschleunigungswert
             Bits 5-0      Beschleunigungswert N
     
     Register 3 out:       Modus-Ausgabe
             Bit 2-0       Motoradresse
             Bit 4         1 = Motor aktivieren
             Bit 5         Motor-Drehrichtung
     
     Register 4 out:       Start-Kommando, (0 Bits)
     
     Register 5 in:        Status-Eingabe
             Bit 15        0 = Motor ready
             Bit 14        1 = Motor Error
             Bit 13        0 = autonomer Stop
             Bit 12        1 = Steuerung busy
             Bit 11        1 = Störung (gelöscht durch Status-Eingabe)
             Bits 8-0      Positions-Sensoren

     Zusammenhänge in den Phasen 1 und 3 (Beschleunigung/Verzögerung):
     Taktperiode        : T = 1 us
     Weg                : S [steps]
     Zeit               : t [sec]
     Geschwindigkeit    : V [steps/sec]
     Beschleunigung     : B [steps/sec^2]
     Beschleunigungswert: N (1..63)
     
         B = N / T^2 * 15.92 * 10^-12 steps/sec^2
           = N * 15.92 steps/sec^2
     
     Wenn V und t gegeben sind errechnen sich S und N folgendermaßen:
         S = V * t / 2
         N = V / t * 0.0628 steps/sec^2
     
     Phasen 1 und 3 interne Limits (T = 1us):
         S = 1..255 steps  (programmiert)
         N = 1..63         (programmiert)
         Vmin = 10.17 steps/sec
         Vmax = 640.9 steps/sec
         Bmin = 15.92 steps/sec^2
         Bmax = 1003. steps/sec^2
         V * t = 2..510 steps
     
     Phase 2 interne Limits:
         S = 1..56535 steps  (programmiert)
     


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5.2.4 Probenwechsler Details

Motore und Sensoren
Zur Rückmeldung eines Endanschlages und zur Normierung beim Start hat der Probenwechsler 9 induktive Näherungschalter installiert. Das Karussell besitzt nur einen Sensor zur Normierung. Alle Sensoren melden High-Pegel, wenn sie ansprechen.

Motor Sensor (Normierung) Sensor
1 Karussell 1 unter Teller (1-Loch) -
2 Hub 2 unterer Sensor 3 unter Teller (20-Loch)
3 Wechsel 4 innerer Sensor (1-Loch) 5 Bleiburgsensor
4 Transport 6 torseitiger Sensor 7 detektorseitiger Sensor
5 Tor 8 oberer Sensor 9 unterer Sensor


Schrittzahlen
Motor 5 ist ein Analogmotor, dessen Laufzeit über die Anzahl der Schritte gesteuert wird. Um einen Sensor wieder mit Sicherheit zu öffnen, ist eine gewisse Anzahl von Schritten zurückzufahren. Die Probenplätze auf dem Karussell sind 300 Schritte von einander entfernt. Was war bloß mit dem Totpunkt???

Motor Anfang - Ende Sensor öffnen nächste Pos.
1 Karussell 6000 Steps/Umdr. 20 Steps 300 Steps/Probenplatz
2 Hub 1000 Steps/Umdr. 40 Steps 500 Steps/Totpunkt
3 Wechsel 3940 Steps 20 Steps
4 Transport ~12480 Steps 20 Steps
5 Tor ~3200 Steps 20 Steps


Empfohlene Geschwindigkeiten und Beschleunigungen
Mehr zu S und N Siehe Programmierung.

Motor Geschwindigkeit Beschleunigungsdauer S N
1 Karussell 200 Steps/sec 1 sec 100 13
2 Hub 500 Steps/sec 1 sec 250 31
3 Wechsel 500 Steps/sec 1 sec 250 31
4 Transport 500 Steps/sec 1 sec 250 31
5 Tor 100 Steps/sec 0.1 sec 5 63


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6 Technische Details


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6.1 Routing-Bus


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6.1.1 Routing-Bus Signale

Der Routing-Bus (Siehe Abb.: Control-Routing-Bus.) besteht aus zwei Teilen, dem 'Allgemeinen Bus', der über die ganze Breite des Überrahmens geht und dem 'Privat-Bus', der erst durch das Stecken benachbarter Karten entsteht und auf diese begrenzt ist.


Allgemeiner Bus (A-Bus)
Der allgemeine Bus belegt die Anschlüsse 1a, 1c usw. bis 21c. Die Anschlüsse mit dem Suffix a und c führen im Gegensatz zum Privat-Bus zu verschiedenen Bus-Leitungen und dürfen nicht gebrückt werden.

Privat-Bus (P-Bus)
Der Privat-Bus baut sich erst durch Stecken der Karten auf. Eine fehlende Karte oder das Fehlen entsprechender Brücken auf den Karten unterbrechen den Privat-Bus. Er reicht von den Leitungen 22 bis 32 einschließlich. Die Leitungen mit dem Suffix a führen zur linken Nachbarkarte und die mit c zur rechten. Soll ein Bus aufgebaut werden, so sind die Anschlüsse a und c einer Leitung zu brücken. Die individuelle Nutzung des Privat-Busses ist den einzelnen Kartenbeschreibungen zu entnehmen.
     Abb.: Control-Routing-Bus                     a      Pin      c
     ----------------------------------------------------------
     Spannungs-   (digital) +5V  1   +5V (digital)   Spannungs-
     Versorgung   (digital)  0V  2   0V  (digital)   Versorgung
     ----------------------------------------------------------
                            D0\  3   D1\
                            D2\  4   D3\
                            D4\  5   D5\
                            D6\  6   D7\
                            D8\  7   D9\
                           D10\  8   D11\
                           D12\  9   D13\
                           D14\  10  D15\
           A-Bus    Enable_Read  11  Reset\         A-Bus
                        MAddr0\  12  1MHz-Clock
                        MAddr1\  13  PAddr0\
                        MAddr2\  14  PAddr1\
                        RAddr0\  15  PAddr2\
                        RAddr1\  16  Address_Error
                        RAddr2\  17  Address_Valid
                   10MHz-Clock\  18  10MHz-Clock
                  Data_Accepted  19  Data_Available
                  (analog)   0V  20  Interrupt_Request\
                  (analog) +15V  21  -15V (analog)
     ----------------------------------------------------------
                                 22
                                 23
                                 24
                                 25
           P-Bus                 26                 P-Bus
                                 27
                                 28
                                 29
                                 30
                                 31
                                 32
     ----------------------------------------------------------
     PADRx = Steckplatzadresse
     MADRx = Moduladresse
     RADRx = Registeradresse
     (Signalnamen mit '\': aktiv low)


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6.1.2 Routing-Bus Abschluss

Der Bus-Abschluss ist normalerweise ganz links auf der Rückseite der ersten VG-Steckerleiste installiert. Es bestehen jedoch auch Sonderlösungen durch von vorne gesteckte Karten, insbesondere wenn der Überrahmen in einen Data-Routing-Bus und einen Control-Routing-Bus aufgeteilt ist.
Der Bus-Abschluss ist je nach Aufgabe der Bus-Leitungen als aktiver Abschluss (ca. 3V) oder durch Pulldown-Widerstände realisiert (Siehe Abb.: Routing-Bus-Abschluss.). Der 27 Ohm Widerstand, mit denen die Pulldowns zusammengefasst sind, ist experimentell ermittelt und verbessert die Signale ganz erheblich. Insbesondere vermindert er ein Übersprechen, das im Data-Routing zum Ausfall einzelner 10MHz-Takte beim Schalten der SADR(0:3)-Leitungen geführt hatte. Warum das Ganze gerade in dieser Beschaltung ordentlich läuft, weiß keiner so recht. Die von den Interface-Karten erzeugten Signale können mittels Treiber-Bausteinen mit mindestens 15mA (besser 24mA) Low-Signalstrom (z.B. 'LS245, 'LS373, 'LS374) auf den Bus gegeben werden.
Bei der Entwicklung von Interface-Karten bitte stets darauf achten, dass sowohl Sender- als auch Empfänger-Bausteine möglichst nahe am Bus platziert werden! Denn ein solcher Bus ist eine sehr heikle Hf-Übertragungsstrecke (ca. 20MHz), die man durch falsch aufgebaute Steckkarten empfindlich stören kann.

     Abb.: Routing-Bus-Abschluss              D00\ 3a   <--220Ohm--|
                  D01\ 3c   <--220Ohm--|
                  D02\ 4a   <--220Ohm--|
                  D03\ 4c   <--220Ohm--|
                  D04\ 5a   <--220Ohm--|
                  D05\ 5c   <--220Ohm--|
                  D06\ 6a   <--220Ohm--|
                  D07\ 6c   <--220Ohm--|         +---------+
                  D08\ 7a   <--220Ohm--|         | aktiver |
                  D09\ 7c   <--220Ohm--+---------|Abschluss|
                  D10\ 8a   <--220Ohm--|         | 3 Volt  |
                  D11\ 8c   <--220Ohm--|         +----+----+
                  D12\ 9a   <--220Ohm--|              |
                  D13\ 9c   <--220Ohm--|             ===
                  D14\ 10a  <--220Ohm--|
                  D15\ 10c  <--220Ohm--|
          Enable_Read  11a  <--220Ohm--|
                Reset\ 11c  <--220Ohm--|
           1MHz-Clock  12c  <--220Ohm--|
         Addrss_Error  16c  <--220Ohm--|
     Interrpt_Request\ 20c  <--220Ohm--|
                PADR1\ 13c  )
                PADR2\ 14c  ) Steckplatzkodierung 0V/5V
                PADR3\ 15c  )
                MADR0\ 12a  <--220Ohm--|
                MADR1\ 13a  <--220Ohm--|         +---------+
                MADR2\ 14a  <--220Ohm--|         |passiver |
                RADR0\ 15a  <--220Ohm--+---------|Abschluss|
                RADR1\ 16a  <--220Ohm--|         | 27 Ohm  |
                RADR2\ 17a  <--220Ohm--|         +----+----+
          Addr._Valid  17c  <--220Ohm--|              |
          10MHz-Clock\ 18a  <--220Ohm--|             ===
          10MHz-Clock  18c  <--220Ohm--|
        Data_Accepted  19a  <--220Ohm--|
       Data_Available  19c  <--220Ohm--|
          (analog) 0V  20a  <--220Ohm--|


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6.2 Komponenten und Schnittstellen

Abb. 6.2.0.1 Komponenten und Schnittstellen des Routing
abb7201.png






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6.2.1 Datenquellen <-> Quellen-Interfaces






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6.2.2 Quellen-Interface <-> Interface-Steuerung


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6.2.3 Interface-Steuerung


Up: Komponenten und Schnittstellen

6.2.4 Interface-Steuerung <-> Routing-Steuerung






Up: Komponenten und Schnittstellen

6.2.5 Routing-Steuerung






Up: Komponenten und Schnittstellen

6.2.6 Routing-Steuerung <-> Rechneranpassung


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6.2.7 Rechneranpassung


Up: Komponenten und Schnittstellen

6.2.8 Rechneranpassung <-> Rechner-Interface


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6.2.9 Rechner-Interface


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6.2.10 Kopplungskarte <-> Interface-Steuerungen


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6.3 Schaltungsunterlagen


Up: Schaltungsunterlagen

6.3.1 Board Interface-Steuerung


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6.3.2 Board Routing-Steuerung


Up: Schaltungsunterlagen

6.3.3 Board Rechneranpassung


Up: Schaltungsunterlagen

6.3.4 Board Rechner-Interface


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7 Oldies


Up: Oldies

7.1 Alte Routing-Steuerung

Diese Variante der Routing-Steuerung war an TR86-, PDP11- und VME-Systemen im Einsatz. Sie ist inzwischen durch eine Karte mit einem hochintegrierten, programmierbaren Baustein und verbesserter Funktionalität ersetzt worden.


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7.1.1 Funktion




Up: Alte Routing-Steuerung

7.1.2 Bedienungselemente, Anzeigen




Up: Alte Routing-Steuerung

7.1.3 Schnittstellen




Up: Alte Routing-Steuerung

7.1.4 Routing-Bus


Up: Oldies

7.2 Alte Rechneranpassungen


Up: Oldies

7.2.1 PDP11 - DRV11-J - Anpassung


Up: PDP11 - DRV11-J - Anpassung
7.2.1.1 Adressausgabe und Statuseingabe
     Zur Adressausgabe wird zunächst Port C der DRV11-J auf Ausgabe
     programmiert (falls er nicht bereits auf Ausgabe steht) und
     anschließend die Modul- und Registeradresse und ggf. das
     Reset-Bit ausgegeben. Die Ausgabe wird in der
     Routing-Steuerung gespeichert und bleibt gültig bis zur
     nächsten Ausgabe.
     
     Zur Statuseingabe wird zunächst Port C auf Eingabe
     programmiert (falls er nicht bereits auf Eingabe steht) und
     anschließend das Statuswort eingegeben.
     
     
          Aufbau von Adress- und Statuswort
       Bit    Adressausgabe  Statuseingabe
        0        RADR0\         Online
        1        RADR1\      Address Error
        2        RADR2\        Interrupt
        3         xxx             0
        4        MADR0\           0
        5        MADR1\           0
        6        MADR2\           0
        7         xxx             0
        8      Reset-Bit         xxx
      9-15        xxx            xxx
     
     
     RADR<0-2>\         3 Registeradress-Bits (invertiert)
     MADR<0-2>\         3 Moduladress-Bits (invertiert)
     Reset-Bit          Programmierung eines Reset des DRV11-Routing.
                        Die Experiment-Interfaces können dieses Reset
                        benutzen, müssen aber nicht.
     Online             Das DRV11-Routing ist angeschaltet.
     Address Error      Die angesprochene Moduladresse existiert nicht,
                        oder die Adress-Decodierung bedient diese Leitung
                        nicht.
     Interrupt Request\ Zustand der Interrupt Request Leitung (invertiert).
                        0: ein angemeldeter Interrupt ist noch nicht
                        bearbeitet.
     xxx                unbenutztes bzw. undefiniertes Bit


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7.2.1.2 Interrupt-Eingabe
     Zur Anmeldung eines Interrupt-Wunsches (Exp.-IT) wird von dem
     betroffenen Experiment-Interface die  Interrupt Request (IR-)
     Leitung auf low gezogen. Mit dem high/low-Übergang wird über
     die DRV11-J Karte (USER RPLY C, IMR-Bit 6) bei der PDP11 eine
     Programmunterbrechung angemeldet. Falls nicht gerade eine
     Programmunterbrechung mit gleicher oder höherer Priorität
     aktiv ist, wird die zugehörige Interrupt-Service-Routine
     (ISR), falls vorhanden, aktiviert, um den Interrupt
     abzuhandeln.
     
     Wenn die IR-Leitung auf low gehalten wird, kann die
     IT-Anmeldung über eine Routing-Statuseingabe abgefragt werden.
     Dieses Polling-Verfahren ist zwar reaktionslangsamer, aber es
     erspart den Aufwand für eine Interrupt-Service-Routine.
     
     Da nur eine einzige IR-Leitung zur Verfügung steht, müssen
     beim Auftreten unterschiedlicher Exp.-ITs diese unterscheidbar
     gemacht werden. Dies geschieht z.B. durch Speichern der
     einzelnen ITs in I/O-Registern (IT-Register) (Abb. 3.2.6.6).
     Ist ein Exp.-IT gespeichert, so zieht er die IR-Leitung
     solange auf low, bis er bearbeitet ist.
     
     Der erste eintreffende Exp.-IT löst durch den
     high/low-Übergang auf der IR-Leitung eine
     Programmunterbrechung aus, d.h. die ISR wird aktiviert. Diese
     führt dann folgende Aufgaben aus:
          
     
     Das Ganze funktioniert nur reibungslos, wenn die
     "PS<7:5>"-Priorität der ISR größer oder gleich ist der "Device
     Interrupt Priority" des DRV11-J Interfaces. Darauf ist
     unbedingt zu achten, damit es keine Überholvorgänge bei den
     Interrupts gibt.
     
     Varianten zu diesem Vorschlag sind ausdrücklich erlaubt!
     
     Dies ist fast alles lediglich (durch entsprechende
     Dokumentation untermauerte) Theorie und muss im Detail noch
     einmal richtig durchgeprüft werden!


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7.2.1.3 Programm-Beispiele
     Beispiel 1:    Read/Write Data; Read/Clear Interrupt
     Über Port C erfolgt die Adressausgabe und die Statuseingabe,
     über Port D die Datenein-/ausgabe. Der in einem Register
     gespeicherte Interrupt wird über die Statuseingabe abgefragt
     und über einen READ auf dieses Register gelöscht. Es wird
     keine Interrupt-Routine eingesetzt.
     
     ; PDP11 MACRO Program
     
     ;Device addresses of DRV11-J
     DRVCSA=:   164160
     DRVDBA=:   164162
     DRVCSB=:   164164
     DRVDBB=:   164166
     DRVCSC=:   164170
     DRVDBC=:   164172
     DRVCSD=:   164174
     DRVDBD=:   164176
     DRVVEC=:   274     ;Vector address of DRV11-J
     
     DTADDR=:   000022  ;Address ('12'H) of Data: Modul = 1, Register = 2
     ITADDR=:   000064  ;Address ('34'H) of Interrupt:
                        ;Modul = 3, Register = 4
     DATA=:     123456  ;Data to be output
     
     ; System macros:
            .MCALL  EXIT$S
            DRERR$      ;Directive error symbols
     
     
     
     START::
     ; I/O of data
            CLRB    DRVCSA          ;Reset DRV11 group 1
            CLRB    DRVCSC          ;Reset DRV11 group 2
            BISB    #1,DRVCSC+1     ;Port C for output
            MOV     #DTADDR,R0      ;Load modul/register address
            COMB    R0              ;Invert address bits
            MOV     R0,DRVDBC       ;Output of address
            BICB    #1,DRVCSC+1     ;Port C for input
            BIT     #1,DRVDBC       ;Test Routing status
            BEQ     99$             ;Routing offline
            BIT     #2,DRVDBC       ;Test Routing status
            BNE     99$             ;Modul not found
            BISB    #1,DRVCSD+1     ;Port D for output
            MOV     #DATA,DRVDBD    ;Write data
            BICB    #1,DRVCSD+1     ;Port D for input
            MOV     DRVDBD,R0       ;Read data
     
     ; Polling for Interrupt
            BICB    #1,DRVCSC+1     ;Port C for input
            BIT     #4,DRVDBC       ;Test Routing status
            BNE     99$             ;No interrupt found
            BISB    #1,DRVCSC+1     ;Port C for output
            MOV     #ITADDR,R0      ;Load modul/register address
            COMB    R0              ;Invert address bits
            MOV     R0,DRVDBC       ;Output of address
            BICB    #1,DRVCSC+1     ;Port C for input
            BIT     #2,DRVDBC       ;Test Routing status
            BNE     99$             ;Modul not found
            BICB    #1,DRVCSD+1     ;Port D for input
            MOV     DRVDBD,R0       ;Read and clear interrupt
     
     99$:   EXIT$S
            .END START
     
     
     
     Beispiel 2:  Abhandlung eines Interrupts durch Interrupt-Routine
     Die Interrupt-Enable/Disable-Routine und die
     Interrupt-Service-Routine werden über das Page-Register 5
     in den Adressraum des Betriebssystems gemapped. Diese
     Programmteile müssen in "position independent code"
     geschrieben werden!
     
     ; PDP11 MACRO Program
     
     ;Device addresses of DRV11-J
     DRVCSA=:   164160
     DRVDBA=:   164162
     DRVCSB=:   164164
     DRVDBB=:   164166
     DRVCSC=:   164170
     DRVDBC=:   164172
     DRVCSD=:   164174
     DRVDBD=:   164176
     DRVVEC=:   274        ;Vector address of DRV11-J
     
     ITADDR=:   000064     ;Address ('34'H) of Interrupt:
                           ;Modul = 3, Register = 4
     EFN=:10.              ;Eventflag, set after interrupt
     
     
     ; System macros:
            .MCALL  CINT$S,ASTX$S,EXIT$S
            .MCALL  CLEF$S,SETF$S,WTSE$S
            DRERR$                  ;Directive error symbols
     
     
     
     START::
            ;Reset DRV11J
            CLRB    DRVCSA          ;Reset Group 1
            CLRB    DRVCSC          ;Reset Group 2
     
            ;Test Routing
            BICB    #1,DRVCSC+1     ;Input on port C
            BIT     #1,DRVDBC       ;Test Routing status
            BEQ     99$             ;Routing offline
     
            ;Load DRV11-J mode bits: fixed prio, common vector,
            ;interrupt, polarity low
            MOVB    #202,DRVCSC
     
            ;Clear IMR bit 6, enable interrupt USER RPLY C
            MOVB    #056,DRVCSC
     
            ;Enable Auto-clear
            MOVB    #300,DRVCSC     ;Preselect ACR for writing
            MOVB    #100,DRVCSD     ;Set auto-clear bit 6
     
            ;Load vector address memory
            MOVB    #340,DRVCSC     ;Preselect VAM 0 for writing
            MOV     #DRVVEC,R0
            ASH     #-2,R0
            MOVB    R0,DRVCSD       ;Load vector address memory 0
     
            ;Set master mask bit, enable interrupts
            MOVB    #241,DRVCSA
            MOVB    #241,DRVCSC
     
            ;Connect to DRV11-J interrupt
            CINT$S  #DRVVEC,#P5BASE,#DRVISR,#DRVEDI,#PR4,#DRVAST
            BCS     99$             ;Error
     
            ;Wait for interrupt
            CLEF$S  #EFN            ;Clear EFN
            WTSE$S  #EFN            ;Wait for eventflag EFN set
            ;Reset Routing and DRV11J
            BISB    #1,DRVCSC+1     ;Output on port C
            MOV     #400,DRVDBC     ;Reset Routing
            CLRB    DRVCSA          ;Reset DRV11J group 1
            CLRB    DRVCSC          ;Reset DRV11J group 2
     
            ;Disconnect DRV11J interrupt
            CINT$S  #DRVVEC,#0,#0
            BCS     99$             ;Error
     
     99$:   EXIT$S
     
     
             ;Executive APR5 mapped routines, AST routine
            .PSECT  AP5SCT  ;Programm section mapped to EXEC by APR5
     P5BASE::               ;Base for APR5 mapping by executive
     
     TSKTCB: .WORD   0      ;TCB address of task
     
     ; Enable/disable DRV11-J interrupts, Exec APR5 mapped
     
     DRVEDI::       ;Needs position independent code!
            BCS     10$              ;Disconnect
            MOV     @#$TKTCB,TSKTCB ;Get TCB for later
            BISB    #2,@#DRVCSA+1   ;Enable interrupt
            RETURN
     
     10$:   BICB    #2,@#DRVCSA+1   ;Disable interrupt
            RETURN
     
     
     
     ; DRV11-J interrupt service routine, FORK routine, Exec APR5 mapped
     
     DRVISR::       ;Needs position independent code!
            MOV     R0,-(SP)         ;;;Save R0
            BISB    #1,@#DRVCSC+1   ;;;Port C for output
            MOV     #ITADDR,R0       ;;;Load modul/register address
            COMB    R0    ;;;Invert address bits
            MOV     R0,@#DRVDBC     ;;;Output of address
            BICB    #1,@#DRVCSD+1   ;;;Port D for input
            MOV     @#DRVDBD,R0     ;;;Read and clear interrupt
            MOV     (SP)+,R0         ;;;Restore R0
            CALL    @#$FORK2        ;;;Create system process
            CLR     (R3)             ;Declare FORK block free
            MOV     #EFN,R0          ;Eventflag EFN
            MOV     TSKTCB,R5        ;Task control block address
            CALL    @#$SETF         ;Set eventflag EFN, unstop task
            RETURN
     
     
     
     ; AST routine, Task level
     ; Doing nothing but symbol DRVAST has to be defined in CINT$
     DRVAST:: MOV    R0,(SP)         ;Save R0, overwrite vector address
            ASTX$S                   ;Exit AST
     
            .END START
     
     
     
     ; TKB indirect command file
     ;
     TEST/PR:0,TEST/-SP/-SH= TEST
     SY11:RSX11S.STB/SS
     LB11:11SLIB/LB
     /
     ;Global common for IO page
     RESCOM=EX11:KCOM.TSK/RW:7
     //
     


Up: PDP11 - DRV11-J - Anpassung
7.2.1.4 Block- und Timing-Diagramme

Abb. 3.2.6.2 Symbole in den Blockdiagrammen (Abb. 3.2.6.3 - 3.2.6.6)
abb3262.png

Abb. 3.2.6.3 Routing-Steuerung, Statuseingabe und Adressausgabe
abb3263.png

Abb. 3.2.6.4 Routing-Steuerung, Daten-Ein/Ausgabe
abb3264.png

Abb. 3.2.6.5 Adress-Decodierung
abb3265.png

Abb. 3.2.6.6 Daten Ein-/Ausgabe und Interrupt Eingabe
abb3266.png

Abb. 3.2.6.7 Timing Adress-Ausgabe
abb3267.png

Bei der Ausgabe einer Modul-/Register-Adresse über Port C wird kurz vor der Änderung der Adressdaten das Signal Address_Valid auf low geschaltet. Es bleibt auf low bis zur Beendigung der Ausgabe (dies ist erheblich länger als notwendig, aber das macht nix!). Mit diesem Signal kann die Adressentschlüsselung des Interfaces abgeschaltet werden bis die Adressdaten stabil sind, um falsche Register-Selects zu vermeiden. Als Quittung für erkannte Adresse kann das Interface das Signal Address_Error auf low ziehen. Über eine Status-Eingabe über Port C kann die Software dieses Signal abfragen und damit feststellen, ob die angesprochene Adresse überhaupt vorhanden ist.

Abb. 3.2.6.8 Timing Dateneingabe
abb3268.png

Nachdem der Port D des DRV11-J auf Eingabe programmiert wurde, nimmt die Routing-Steuerung die Ausgabedaten vom Bus und setzt das Signal Enable_Read auf high. Mit diesem Signal schaltet das Interface die Eingabe-Datengatter auf und gibt dadurch die Eingabedaten auf den Bus. Die tatsächliche Eingabe der Daten erfolgt erst mit einem nachfolgenden Eingabebefehl über Port D durch die Software, der irgendwann später erfolgen kann. Jede Eingabe wird mit dem Signal Data_Accepted quittiert. Danach können die Daten verändert und mit einer erneuten Eingabe eingelesen werden.

Abb. 3.2.6.9 Timing Datenausgabe
abb3269.png

Nachdem der Port D des DRV11-J auf Ausgabe programmiert wurde, setzt die Routing-Steuerung das Signal Enable_Read auf low und schaltet die Ausgabedaten auf den Bus. Mit Enable_Read muss das Interface die Eingabedaten in angemessener Frist vom Bus nehmen. Die tatsächliche Ausgabe der Daten erfolgt erst mit einem nachfolgenden Ausgabebefehl über Port D durch die Software, der irgendwann später erfolgen kann. Jede Ausgabe wird mit dem Signal Data_Available angezeigt, für dessen Dauer die Ausgabedaten auf den I/O-Leitungen bereit stehen.

Abb. 3.2.6.10 Timing Interrupt-Eingabe
abb32610.png

Mit der Vorderflanke des Signals Interrupt_Request wird ein Interrupt gespeichert (sofern das DRV11-J entsprechend programmiert wurde) und in der PDP11 die Interrupt-Service-Routine aktiviert ist (falls sie existiert). Solange der Interrupt_Request ansteht, kann er über die Statuseingabe mittels Port C abgefragt werden. Damit ergibt sich folgende Möglichkeit der Interrupt-Behandlung: Jedes Interface, das einen Interrupt behandeln lassen will, speichert diesen in einem eigenen Interrupt-Register, und gibt dessen Inhalt auf die Interrupt_Request Leitung ("wired or"). Dadurch wird die Interrupt-Service-Routine aktiviert, die nun beginnt alle möglichen Interrupt-Register der Reihe nach auszulesen, um die Quelle des Interruptes zu ermitteln und zu löschen. Zwischendurch kann sie über eine Statuseingabe ermitteln, ob noch weitere Interrupts anstehen. Am Ende muss sie dies auf jeden Fall tun, da ein neuer Interrupt-Request auf einen bereits bestehenden zu keiner weiteren Aktivierung der Interrupt-Routine führt. Auf die nicht ganz triviale Programmierung einer Interrupt-Service-Routine kann auch verzichtet werden, wenn periodisch mittels Statuseingabe auf anstehende Interrupt-Requests abgefragt wird (Polling).